5G Frequenz-Auktion: Frequenzversteigerung beendet --Gebote liegen bei 6,549 Milliarden Euro
• 13.06.19 Am gestrigen Abend ist die nun seit dem 19.März.2019 gestartete
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5G Frequenz-Auktion: Frequenzversteigerung beendet --Gebote liegen bei 6,549 Milliarden Euro
Die laufende 5G Auktion endete mit Runde 497 bei einem Stand von 6.549 Milliarden Euro. Damit ist diesesmal die längste und auch eine der teuersten Frequenzauktionen der deutschen Geschichte zu Ende gegangen. Eine Steigerung gab es nur im Jahr 2000 mit der UMTS Frequenz-Auktion.
Die 5G Auktion endet nach der 497.Runde -Bild: Telekom |
Letzte Woche hatte die Bundesnetzagentur als Neuerung die Mindestgebote erhöht. So ist bislang die Auktion nur sehr langsam vorangekommen. Die Regulierungsbehörde hatte daher die Gebote im 3,6-GHz-Band höher gelegt. Seit der Runde 466 am Mittwochnachmittag müssen mindestens 13 Millionen Euro über dem aktuellen Höchstgebot des jeweiligen Blocks geboten werden.
Viele Beobachter hatten schon mit einem Ende nach 4 Wochen gerechnet. Damals ging es Schlag auf Schlag bei der 5G Frequenz-Auktion, und die Gebote stiegen von 3 auf 5 Milliarden Euro. Seit 8 Wochen gibt es auch kaum noch grosse Veränderungen. Vor zwei Wochen wurde erstmals die 6 Milliarden Euro Marke überschritten. Pro Woche gab es immer nur Steigerungen von rund 150 Millionen Euro.
"Das Ende der Auktion ist zugleich der Startschuss für 5G in Deutschland", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. "Ich freue mich, dass vier Unternehmen Frequenzen ersteigert haben und beim 5G-Netzausbau in Wettbewerb treten.".
1&1 Drillisch hat nun nach der Auktion beabsichtigt, ein leistungsfähiges Mobilfunknetz aufzubauen. "Mit dem Frequenzerwerb legt die 1&1 Drillisch den Grundstein für eine erfolgreiche und dauerhafte Positionierung der 1&1 Drillisch Gruppe als vierter Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland.", so ein Unternehmenssprecher.
Auch bei den anderen drei bisherigen Netzbetreibern gibt es keine grosse
Euphorie. Die Auktion hinterlasse einen
Der Anbieter Telefónica freut sich zwar über ein "werthaltiges Frequenzpaket",
aber CEO Markus Haas kritisierte "Das Geld für die Auktion fehlt den
Netzbetreibern in Deutschland.".
Auch Vodafone kritisiert das Vergabeverfahren. "Leider war der Preis dafür hoch", sagte Deutschlandchef
Hannes Ametsreiter. Die hohen Kosten seien ein Desaster für Deutschland,
weil die Mittel nun für Investitionen ins Netz fehlten.
Insgesamt sehen die Kritiker die nun hohen Kosten bei der Auktion für die Mobilfunkprovider als Hemmschuh
für den 5G-Netzausbau in Deutschland. Durch die hohen Kosten bei
der Mobilfunkauktion fehlt den Anbietern das Geld um schnell und
flächendeckend das neue 5G-Netz auszubauen.
Für die Blöcke im Frequenzbereich 3,6 Gigahertz liegen die Gebote in der
Spitze bei bis 158 Millionen Euro. Hier haben sich die Gebote zur Vorwoche
dann aber auch schon um bis zu 10 Prozent verteuert. Vor einigen Wochen hatten sich auch nur die billigen
Blöcke im 3,6 GHz Bereich drastisch verteuert, so dass die 5 Milliarden Euro Grenze sehr
schnell geknackt wurde. Allerdings liegt in diesem 3,6 Gigahertz Frequenzbereich auch der
Hauptgrund, warum die Auktion solange nicht endete. Die Protagonisten haben
sich hier immer wieder in kleinen Schritten überboten.
Der Neueinsteiger 1&1 Drillisch hält 2 Frequenzblöcke im
2-GHz-Bereich, damit gibt es keine Veränderung zur Vorwoche.
Vodafone hat nun vier Blöcke, hier auch keine Veränderung zur Vorwoche.
Telefonica hat weiterhin zwei Blöcke. Und die Telekom
hat auch hier weiterhin drei Blöcke. Klar ist aber auch, dass 1&1 Drillisch zum Zuge kommt.
Da 1&1 nun in den Markt eintreten will, müßte er als neuer Netzbetreiber in
Deutschland nach der 5G-Frequenzvergabe geringere Auflagen erfüllen. 1&1
müßte bis Ende 2023 mindestens 25 Prozent der Haushalte mit schnellem
Internet versorgen. Bis zum Ende des Jahres 2025 steigt die Auflage auf 50 Prozent.
Parallel zum Vergabeverfahren hat die Bundesnetzagentur ein Antragsverfahren
für Frequenzzuteilungen im Bereich 3.700 MHz - 3.800 MHz zur lokalen und
regionalen Nutzung erarbeitet. Für den Frequenzbereich bei 26 GHz wird
ebenfalls ein Antragsverfahren erarbeitet. Dadurch können auch regionale
Netzbetreiber, kleine und mittlere Unternehmen oder Start-Ups, mit einem erst
künftig auftretenden Frequenzbedarf, sowie Gemeinden und Vertreter der Land-
und Forstwirtschaft das Potenzial der kommenden Mobilfunkgeneration 5G für
Anwendungen in der Wirtschaft und Industrie nutzen bzw. die
Mobilfunkversorgung im ländlichen Raum verbessern.
Versteigert werden die Frequenzen, weil die Nachfrage nach Frequenzen die
verfügbaren Frequenzen übersteigt. Diese Knappheit hat die Bundesnetzagentur
in einer Bedarfsermittlung festgestellt und daraufhin die Versteigerung
angeordnet.
Die Versteigerung fand unter hohen Sicherheitsanforderungen statt. Die
Bieter geben ihre Gebote in voneinander getrennten Räumen in einem autarken
Versteigerungsnetzwerk ab.
Die 41 Frequenzblöcke werden gleichzeitig versteigert und Bieter können Gebote
auf mehrere Blöcke abgeben. Gebote müssen in definierten Gebotsschritten
abgegeben werden. Dabei gilt für jeden Block ein Mindestgebot zwischen 1,7 und
5 Mio. Euro.
Spätestens nach einer Stunde endet eine Auktionsrunde. Die aktuellen
Höchstgebote auf jeden Block werden unmittelbar im Internet veröffentlicht und
im Öffentlichkeitsraum am Standort der Bundesnetzagentur in Mainz bekannt
gegeben.
Die Versteigerung endet, wenn auf keinen Block weitere valide Gebote
eingehen. Die Dauer der Versteigerung lässt sich nicht prognostizieren.
Gegenüber dem Konsultationsentwurf werden die Auflagen insgesamt erhöht. Damit
soll nicht nur die Versorgung der Haushalte gerade im ländlichen Raum
verbessert, sondern auch die schnelle Einführung von 5G mit hohen Datenraten
und geringen Latenzzeiten gefördert werden. Die Verhältnismäßigkeit wird
dadurch gewahrt, dass Kooperations- und Anrechnungsmöglichkeiten berücksichtigt und die Mindestgebote deutlich gesenkt werden.
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41 Frequenzblöcke wurden versteigert
Es wurden Frequenzspektrum in den Bereichen 2 GHz und 3,4 GHz bis 3,7 GHz
versteigert. Insgesamt wurden 41 Frequenzblöcke versteigert, der Umfang des
Frequenzspektrums beträgt 420 MHz. Diese Frequenzen zeichnen sich durch eine
vergleichsweise geringe Reichweite und umso höhere Kapazitäten aus.Dieses sind nun die Vergabebindungen:
Versorgt werden sollen bis Ende 2022 mit mindestens 100 Mbit/s:
• mindestens 98 Prozent der Haushalte je Bundesland,
Versorgt werden sollen bis Ende 2024:
• alle Bundesautobahnen,
• die wichtigsten Bundesstraßen sowie
• die wichtigsten Schienenwege.
• alle übrigen Bundesstraßen mit mindestens 100 Mbit/s,
Für alle Bundesautobahnen und Bundesstraßen wird zudem eine Latenz von 10
Millisekunden vorgeschrieben. Zusätzlich sind je Betreiber 1.000
"5G-Basisstationen" und 500 Basisstationen in "weißen Flecken" bis zum Ende
des Jahres 2022 zu errichten.
• alle Landes- und Staatsstraßen mit mindestens 50 Mbit/s,
• die Seehäfen und wichtigste Wasserstraßen mit mindestens 50 Mbit/s
• alle übrigen Schienenwege mit mindestens 50 Mbit/s.
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