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Bitkom Bericht: 203 Milliarden Euro Schaden pro Jahr durch Angriffe auf deutsche Unternehmen

• 31.08.22 Wenn es um Cybercrime geht, dann sind die Behörden und Firmen oftmals machtlos, da es in Deutschland keine Strukturen zur Gefahrenabwehr gibt, welche funktionieren. Daher beläuft sich nun laut einem Bericht des Branchenverbandes Bitkom der Schaden pro Jahr auf 203 Milliarden Euro nur für deutsche Unternehmen.
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Bitkom Bericht: 203 Milliarden Euro Schaden pro Jahr durch Angriffe auf deutsche Unternehmen

Zuletzt klagten die IHKs darüber, dass diese schon seit mehr als einem Monat bundesweit Cyberattacken ausgesetzt sind. Dabei sind Internet-Seiten und auch die E-Mail Kommunikation der IHKs betroffen. IT-Angriffe sind schon die Regel, so der Chefredakteur vom Redaktionsnetzwerk Tarifrechner, Dipl. Inform. Martin Kopka, aber dass man nicht "Herr der Lage" wird, ist schon außergewöhnlich. Hinzu kommt natürlich auch, dass sich die IT-Professionals, Freiberufler und Selbstständigen bei den Behörden und den Körperschaften des öffentlichen Rechts aufgrund der oftmals schlechten Zahlungsmoral zurückgezogen haben. Niemand will sich von "Laien" in seinem Job reinreden lassen und dann noch auf sein Geld warten müssen.

Bitkom Bericht: 203 Milliarden Euro Schaden pro Jahr durch Angriffe auf deutsche Unternehmen
Bitkom Bericht: 203 Milliarden Euro Schaden pro Jahr durch Angriffe
auf deutsche Unternehmen --Abbildung: (Pixabay License)/ pixabay.com

Laut einem aktuellen Bitkom-Bericht entsteht der deutschen Wirtschaft nun ein jährlicher Schaden von rund 203 Milliarden Euro durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten, Spionage und Sabotage. Damit liegt der Schaden etwas niedriger als im Rekordjahr 2021 mit 223 Milliarden Euro. In den Jahren 2018/2019 waren es erst 103 Milliarden Euro, so die Ergebnisse einer Studie des Branchenverbandes Bitkom.

So waren laut der Studie 84 Prozent der Unternehmen im vergangenen Jahr betroffen, weitere 9 Prozent gehen davon aus. Dabei sollen die Angriffe aus Russland und China zuletzt sprunghaft angestiegen sein.

Dabei haben 43 Prozent der betroffenen Unternehmen haben mindestens eine Attacke aus China identifiziert (2021: 30 Prozent). 36 Prozent haben Urheber in Russland ausgemacht (2021: 23 Prozent).

Zugleich gehen die Angreifer immer professioneller vor. Erstmals liegen das organisierte Verbrechen und Banden an der Spitze der Rangliste der Täterkreise. Bei 51 Prozent der betroffenen Unternehmen kamen Attacken aus diesem Umfeld. Vor einem Jahr lag ihr Anteil gerade einmal bei 29 Prozent, vor drei Jahren bei 21 Prozent.

"Spätestens mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und einer hybriden Kriegsführung auch im digitalen Raum ist die Bedrohung durch Cyberattacken für die Wirtschaft in den Fokus von Unternehmen und Politik gerückt. Die Bedrohungslage ist aber auch unabhängig davon hoch", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. "Die Angreifer werden immer professioneller und sind häufiger im organisierten Verbrechen zu finden, wobei die Abgrenzung zwischen kriminellen Banden und staatlich gesteuerten Gruppen zunehmend schwerfällt. Allerdings zeigen die Ergebnisse in diesem Jahr auch, dass Unternehmen mit geeigneten Maßnahmen und Vorsorge dafür sorgen können, dass Angriffe abgewehrt werden oder zumindest der Schaden begrenzt wird.".

Verfassungsschutz-Vizepräsident Sinan Selen sagte bei der Vorstellung der Studie: "Die Bewertungen in der Studie spiegeln sich auch in der Lageeinschätzung der Cyberabwehr des BfV wider. Die Grenzen zwischen Cyberspionage und Cybercrime verschwimmen zunehmend.". Und weiter: "Wir müssen uns nicht nur auf ein 'Outsourcing' von Spionage einstellen, sondern auch darauf, dass Staaten Cybercrime als Deckmantel für eigene Operationen nutzen. Wir stellen eine Vermischung analoger und digitaler Angriffsvektoren fest. Zudem wechseln staatliche Akteure ihr Zielspektrum flexibel, je nach politischer Agenda, von Wirtschaft zu Politik und umgekehrt.".

Digitale Angriffe nehmen zu, analoge gehen leicht zurück

Angriffe auf die Wirtschaft haben sich im vergangenen Jahr weiter in den digitalen Raum verlagert. So geben zwei Drittel der Unternehmen an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten von Diebstählen von IT- und Telekommunikationsgeräten betroffen oder vermutlich betroffen waren. Dieses ist ein Anstieg um 7 Prozentpunkte zum Vorjahr. 63 Prozent berichten vom Diebstahl sensibler Daten, bei 57 Prozent wurde digitale Kommunikation ausgespäht und 55 Prozent sind von der digitalen Sabotage von Systemen oder Betriebsabläufen betroffen oder vermuten dies.

Rückläufige Zahlen gibt es dagegen bei den analogen Diebstahl von physischen Dokumenten, Unterlagen oder Mustern mit 42 Prozent. Beim Abhören von Besprechungen oder Telefonaten sind es 28 Prozent. Dies ist ein Rückgang von 9 Prozentpunkten sowie die analoge Sabotage mit 22 Prozent und einem Rückgang von 3 Prozentpunkten.

68 Prozent der von diesem Delikt betroffenen Unternehmen an, dass Kommunikationsdaten wie E-Mails entwendet wurden (2021: 63 Prozent). Bei fast jedem Zweiten waren Kundendaten im Visier.

Bitkom Chef Berg: "Die Täter scheinen genau zu wissen, an welcher Stelle sie am härtesten zuschlagen können. Wenn Daten Dritter entwendet werden, droht den Unternehmen zusätzlicher Schaden. Der reicht von Reputationsverlust bis hin zu möglichen Bußgeldern der Aufsichtsbehörden.".

Cyberangriffe stehen im Fokus der Wirtschaft

Dabei gibt es immer wieder digitale Angriffe in der Wirtschaft. 39 Prozent haben in den vergangenen zwölf Monaten erlebt, dass Cyberattacken auf ihr Unternehmen stark zugenommen haben, 45 Prozent meinen, sie haben eher zugenommen.

Vor allem Betreiber kritischer Infrastrukturen erleben einen Anstieg der Angriffe. Hier sagen 49 Prozent, die Attacken haben stark zugenommen, und 38 Prozent, sie haben eher zugenommen.

Auch die Sorgen vor den Folgen einer Cyberattacke wachsen. 45 Prozent der Unternehmen meinen, dass Cyberattacken ihre geschäftliche Existenz bedrohen können.

Attacken auf Passwörter und Phishing

Bei den Cyberangriffen wurden vor allem Attacken auf Passwörter, Phishing und die Infizierung mit Schadsoftware bzw. Malware für die Unternehmen teuer. In jeweils jedem vierten Unternehmen ist ein entsprechender Schaden entstanden. Dahinter folgen DDoS-Attacken, um IT-Systeme lahmzulegen mit 21 Prozent. Ransomware-Attacken haben in 12 Prozent der Unternehmen Schäden verursacht. Das ist nach dem Rekordjahr 2021 mit 18 Prozent ein deutlicher Rückgang.

Zunahme von Cyberattacken erwartet

Die Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine weitere Zunahme von Cyberangriffen. 42 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem starken Anstieg, 36 Prozent mit einem eher starken. Die Betreiber kritischer Infrastruktur stellen sich sogar auf noch heftigere Attacken. Hier rechnen 51 Prozent mit einem starken, 33 Prozent mit einem eher starken Anstieg.

Die Wirtschaft fürchtet dabei vor allem Ransomware-Angriffe, die 92 Prozent als sehr oder eher bedrohlich einschätzen. Dahinter folgen Zero-Day-Exploits mit 91 Prozent und Spyware-Attacken mit 85 Prozent.

Der Anteil der Ausgaben für IT-Sicherheit am IT-Budget der Unternehmen ist verglichen mit dem Vorjahr leicht gestiegen. 9 Prozent geben die Unternehmen im Schnitt aus, vor einem Jahr waren es 7 Prozent.

"Bei den Ausgaben für IT-Sicherheit müssen die Unternehmen dringend zulegen. Die Erkenntnis, welche dramatischen Folgen ein erfolgreicher Angriff haben kann, ist längst da - den notwendigen Schutz davor gibt es aber nicht zum Nulltarif. Hier müssen Vorstände und Geschäftsleitungen umgehend aktiv werden", so der Bitkom Chef Berg.

BKA Bericht Cybercrime 2021: Ransomware-Angriffe nehmen weiter zu --BKA überfordert?

Das Bundeskriminalamt hatte im Sommer den neuesten Lagebericht zu den Cyberstraftaten im vergangenen Jahr vorgestellt. Dabei gab es einen Höchststand mit rund 146.000 Cyberstraftaten. Dieses ist ein Zuwachs im Vergleich zum Jahr 2020 um zwölf Prozent. Auffällig ist dabei im Rahmen der Recherche, dass die BKA Server im Sommer überlastet waren. Soll so eine Behörde deutsche Unternehmen, Behörden und Bürger schützen können?. Auch betont die Behörde, dass die "Aufklärungsquote von Cyberstraftaten gering ist".

Dabei hat sich der Schaden von Cyberstraftaten laut dem Bundeskriminalamts auf 223,5 Milliarden Euro erhöht. Dabei werden alle Delikte erfasst, die sich gegen das Internet und informationstechnische Systeme richten. Dabei wird mit Ransomware als Erpresser-Software sicherlich der höchste Schaden angerichtet, da hier immer die Daten der Opfer verschlüsselt werden.

BKA Bericht Bundeslagebild Cybercrime 2021: Ransomware-Angriffe nehmen weiter zu --BKA überfordert?
BKA Bericht Bundeslagebild Cybercrime 2021: Ransomware-Angriffe
nehmen weiter zu --BKA überfordert? -Bild: Telefonica

Ferner ist laut dem BKA die zunehmende Digitalisierung ein Grund für den Anstieg der Kriminalität. Auch die Corona-Pandemie habe dazu beigetragen, sagt die Vizepräsidentin des BKA, Martina Link, bei der Vorstellung des Lagebilds Cybercrime. So hätten viele Unternehmen und Behörden die Möglichkeiten zum Homeoffice stark ausgebaut.

So ist das Potenzial von Verschlüsselungstrojanern im vorigen Jahr nochmals angestiegen. Zu diesem Schluss kommt das Bundeskriminalamt (BKA) in seinem am Montag veröffentlichten "Bundeslagebild Cybercrime 2021".

Bei den Schäden durch Internet-Kriminalität verweist das BKA auf Zahlen, die der Branchenverband Bitkom veröffentlicht hat. Demnach verursachte Cybercrime im vergangenen Jahr in Deutschland Schäden in Höhe von 223,5 Milliarden Euro. Einen besonders starken Anstieg gab es demnach bei sogenannten Ransomware-Attacken. Dabei verschlüsseln Kriminelle die Computer-Systeme von Privatpersonen, Behörden oder Unternehmen.

Dabei versprechen die Angreifer, die Daten für ein Lösegeld wieder zugänglich zu machen. "Wir plädieren immer dafür, keine Lösegelder zu zahlen", sagt BKA-Vize Link. "Weil durch jede Zahlung von Lösegeld die kriminelle Infrastruktur weiter befeuert und unterstützt wird.".

Ist das BKA bei seinen eigenen Servern überfordert?

Einen ungewöhnlichen Sachverhalt konnte die Redaktion aufgrund der Recherche zu dem Bundeslagebild Cybercrime 2021 feststellen. So sind die BKA Server laut dem Chefredakteur vom Redaktionsnetzwerk Tarifrechner, Dipl. Inform. Martin Kopka total überlastet. "Als Chefredakteur und Informatiker ist mir dieses Phänomen bei einer Bundesbehörde noch nie aufgefallen. Beim BKA stellt man sich dann auch gleich die Frage nach der Sicherheit und ob es hier einen möglichen Angriff gibt?".

So konnte man mit einfachen Bordmitteln und dem Befehl "ping bka.de" feststellen das es keine Reaktionen gibt. Der Befehlt bricht ab, wegen der Zeitverzögerung.

Auch war der direkte Aufruf der BKA Pressemitteilung oftmals gar nicht möglich, auch wenn man mittles Web-Browser auf die BKA.de Seiten Zugriff hat.

So betont das BKA in seiem Lagebild, dass die Aufklärungsquote von Cyberstraftaten gering ist. Nicht einmal jeder dritte Fall kann gelöst werden. Zudem sei die Dunkelziffer hoch, weil viele Straftaten nicht gemeldet werden.

Telegram Hetze: BKA will mehr Anfragen an Telegram stellen

Offenbar hat das Bundeskriminalamt in der Vergangenheit kaum Beschwerden an Telegram geschickt. Nun will man Telegram mit Anfragen sogar "fluten". Dieses geht aus einer entsprechenden Meldung des BKAs hervor. Damit will das BKA im Kampf gegen strafbare und rechtsextremistische Inhalte den Druck auf den Messengerdienst Telegram erhöhen. Immerhin, wird dann auch mal Zeit, sagen die Kritiker. Auch will Bundesinnenministerin Faeser gegen Telegram wegen der dortige Hetze vorgehen.

Bislang haben sich nur Politiker dran versucht und sind kläglich gescheitert, bei Telegram den Rechtsstaat herzustellen. BKA, LKA und die Polizei schauten bislang nur tatenlos zu, so die Kritik. Leider gab es in der Vergangenheit immer nur einzelne Ermittlungserfolge, wenn man sich getarnt in die entsprechenden Telegram Gruppen einschleuste.

Hassreden im Internet: Bundesinnenministerin Faeser will bei Telegram einschreiten
Hassreden im Internet: Bundesinnenministerin Faeser will bei Telegram
einschreiten --Abbildung: (Pixabay License)/ pixabay.com

Auf Anfrage der "Welt" erklärte das BKA das Ziel, in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden des Bundes und der Länder eine Kooperation mit Telegram erreichen zu wollen. Allerings ist man hier dann doch etwas vage geblieben. Zu konkreten Äußerungen im Parlament wollte die Behörde keine Auskunft geben, da die Sitzung nicht öffentlich gewesen sei, wie eine Sprecherin erklärte.

Dabei gibt es in der Vergangenheit sehr viel zu tun bei Telegram. Der Dienst wird nach Einschätzung der Behörden und Politiker besonders häufig von Rechtsextremisten und Anhängern von Verschwörungsmythen genutzt.

Dabei ist laut dem BKA der Dienst Telegram nach "hiesigen Erfahrungen" zufolge an einer "Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden" nicht interessiert.

Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, sagte der "Welt": Sicherheitsbehörden und Politik müssen endlich eine robustere Gangart vorlegen, wenn es um den Umgang mit Unternehmen geht, die mit Persönlichkeitsverletzungen, Hass und Hetze und Demokratiezersetzung ihr Geld verdienen." Die Wehrhaftigkeit des Rechtsstaats bemesse sich "auch daran, ob es gelingt, den offenkundigen Rechtsverletzungen Einhalt zu gebieten".

Der FDP-Bundestagsfraktion, Manuel Höferlin, dazu: "Wir sehen bei Telegram, dass strafbare Inhalte vor allem in offen zugänglichen Gruppen veröffentlicht werden - hier hat der Dienst den Charakter einer Website. Diesen Bereich müssen Strafverfolgungsbehörden im Blick haben und ihnen konsequent nachgehen.".

Hassreden im Internet: Bundesinnenministerin Faeser will bei Telegram einschreiten

Derzeit sind auf Telegram viele verfassungsschutzrelevante Themen und Personen unterwegs und der deutsche Staat konnte bisher laut eigenem Bekunden nichts unternehmen. Immerhin müssen Betreiber von Internet-Diensten und sozialen Netzen Hass-Posts nicht nur löschen, sondern auch dem Bundeskriminalamt melden.

Immer wieder steht dabei der Messenger-Dienst Telegram in der Kritik, wo sich häufig Rechtsextremisten und Verschwörungsgläubigen treffen und zur Mobilisierung aufrufen. Deshalb will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gegen den Dienst laut einem Zeit-Bericht vorgehen.

"Gegen Hetze, Gewalt und Hass im Netz müssen wir entschlossener vorgehen", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Bundesamt für Justiz habe gegen Telegram zwei Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz geführt, auf die Telegram nicht reagiert habe. "Das wird diese Bundesregierung so nicht hinnehmen", sagte Faeser.

Justizminister Marco Buschmann hatte im Fall von Telegram deswegen vor kurzem ein Verfahren eingeleitet. Wir müssen an die rankommen, am besten auf europäischer Ebene. Darüber habe ich gerade mit meinem niederländischen Kollegen geredet", so Zuvor wollte dieses schon das Justizministerium ändern. Allerdings sind nicht alle Parteien dafür.

Das Bundesjustizministerium sieht in hier bei Telegram ein soziales Netzwerk, welches reguliert werden soll. Dazu eine Sprecherin "Telegram wird in allen durch das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachteten Phänomenbereichen verstärkt genutzt. Insbesondere Anhänger der verfassungsschutzrelevanten Corona-Leugner-Szene nutzen die Plattform zur Verbreitung der eigenen Agenda sowie zur Mobilisierung für Demonstrationen und Veranstaltungen.".

Dazu will man europaweit einen einheitlicher Rechtsrahmen angestreben, so die Sprecherin weiter.

Auch sieht Thüringens Innenminister Georg Maier eine steigende Gewaltbereitschaft gegen die staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen und fordert "Telegram ist schon lange kein reiner Messengerdienst mehr, das ist eine soziale Plattform geworden. Dort wird geworben für Demonstrationen, dort wird auch zu Gewalt aufgerufen, dort werden Adressen veröffentlicht von Politikerinnen und Politikern. Also, hier muss durchgegriffen werden.".

Zuletzt hatte schon das Bundesamt für Justiz gegen Telegram zwei Bußgeldverfahren eröffnet, weil es keinen klaren Meldeweg und keinen Verantwortlichen in Deutschland benenne. Das Unternehmen hat bislang allerdings nicht reagiert. Nun gibt es Pläne Apple und Google zu überzeugen, die Telegram-App aus dem Store zu entfernen.

Die AfD, deren Mitglieder und Anhänger oftmal Telegram nutzen. "Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz gehört abgeschafft", sagt Joana Cotar, Digitalisierungsexpertin der AfD-Bundestagsfraktion.

Verbraucherzentrale: Bundesregierung setzt Empfehlungen von Datenethikkommission nicht ausreichend um

Die von der Bundesregierung eingesetzte Datenethikkommission (DEK) hat deshalb vor zwei Jahren Handlungsempfehlungen zu den Themen Künstliche Intelligenz (KI), algorithmische Systeme und Datenpolitik vorgestellt. Diese sollen den Umgang mit Daten gestalten und Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor Fehlentscheidungen und Diskriminierung schützen. In den aktuellen Vorhaben der Bundesregierung und EU-Kommission fehlen aus Verbrauchersicht weiterhin zentrale Aspekte, so die Kritik der Verbraucherzentrale Bundesverband.

Verbraucherzentrale: Bundesregierung setzt Empfehlungen von Datenethikkommission nicht ausreichend um
Verbraucherzentrale: Bundesregierung setzt Empfehlungen von Datenethikkommission
nicht ausreichend um --Abbildung: (Pixabay License)/ pixabay.com

"In der Gesamtschau bleiben Bundesregierung und EU-Kommission mit ihren aktuellen Vorhaben weiter hinter den Empfehlungen der DEK zurück. Vieles ist zu unkonkret und unverbindlich", sagt Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv).

"Die künftige Bundesregierung muss sich zum Schutz der Nutzerinnen und Nutzer vor Diskriminierung durch KI-Systeme bekennen. Sie muss sich für Nachvollziehbarkeit und unabhängige Kontrollen von KI-Systemen einsetzen und dies mit Nachdruck auch auf europäischer Ebene vertreten. Nur so können das Vertrauen und die Akzeptanz für den Einsatz dieser Technologien bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern gestärkt werden." so die Kritik weiter.

Dabei gibt es Baustellen bei den Bereichen Transparenz und Risikofolgenabschätzung von KI-Systemen. Auch gibt es Forderungen von unabhängigen Kontrollen von kritischen KI-Systemen, die zum Beispiel zur Profilbildung und für Scoring genutzt werden. Daher wird auch ein Kompetenzzentrum Algorithmische Systeme gefordert, welches Aufsichtsbehörden durch technischen Sachverstand bei der Kontrolle algorithmischer Systeme unterstützen könnten.

Menschen vor Diskriminierung schützen

Auch muss die EU die Menschen effektiv vor Diskriminierung und ungerechter Behandlung schützt. Zuletzt ist bei Facebook Diskriminierung und ungerechte Behandlung durch die KI bekannt geworden.

Dabei sind tausende interne Dokumente und Chats zwischen Mitarbeitern und Untersuchungen von Facebook bekannt geworden, die die Whistleblowerin Frances Haugen dem US-Kongress zur Verfügung gestellt hat. Die Datenspezialistin Haugen arbeitete 2019 bis 2021 als Produktmanagerin bei Facebook im Civic Integrity Team, das Strategien entwickeln sollte, um die Nutzer vor Falschinformationen vor der US-Wahl zu schützen.

Transparenz und Nachvollziehbarkeit fehlt

Die Verbraucherzentrale untersucht daher nun regelmäßig, ob und wie Bundesregierung und EU-Kommission die Empfehlungen der DEK umsetzen. Im Oktober 2020 erschien die erste, ernüchternde Jahresbilanz. Auch ein Jahr später fällt das Urteil kritisch aus. Die Bundesregierung hat die DEK im Juli 2018 eingesetzt. Als Mitglieder wurden neben dem vzbv Vertreter der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft benannt.

Datenschutz ist durch die DS-GVO dauerhaft gestiegen

So geben 42 Prozent der Unternehmen an, dass sie seit der DS-GVO-Einführung mehr Aufwand haben, und dieser auch künftig bestehen bleiben wird. Ein weiteres Drittel geht sogar davon aus, dass der Aufwand weiter steigen wird. Nur 19 Prozent erwarten, dass ihr gestiegener Aufwand langsam wieder sinkt, 6 Prozent haben inzwischen keinen erhöhten Aufwand mehr.

Zugleich hat mit zwei Drittel der Unternehmen die große Mehrheit die DS-GVO vollständig oder größtenteils umgesetzt, aber 29 Prozent haben die Umsetzung erst teilweise geschafft und gerade einmal 5 Prozent stehen damit noch ganz am Anfang. Vor allem kleinere Unternehmen kommen nur noch langsam voran. So geben unter den Großunternehmen mit 500 oder mehr Beschäftigten nahezu unverändert nur 3 Prozent.

Die Unternehmen, die die DS-GVO bislang noch nicht vollständig umgesetzt haben, nennen als Hauptgründe dafür, dass Corona andere Prioritäten erzwungen habe, dieses waren immerhin 82 Prozent, aber fast ebenso viele beklagen, dass sich die DS-GVO gar nicht vollständig umsetzen lasse mit 77 Prozent. 61 Prozent fehlt es zudem an den notwendigen personellen Ressourcen. Rund jedes zweite Unternehmen beklagt fortlaufende Anpassungen wegen neuer Urteile und Empfehlungen der Aufsicht mit 47 Prozent und notwendige neue Prüfungen von Datentransfers in Länder außerhalb der EU mit 45 Prozent.

Aufsicht liefert zu wenig brauchbare Unterstützung

Auch bei konkreten Fragen erhält nur eine Minderheit Unterstützung durch die Aufsicht. So hat ein Viertel dort bereits nach Hilfestellungen für die Umsetzung von Datenschutzvorgaben angefragt, aber keine Antwort erhalten. Ähnlich viele Fälle gibt es mit 28 Prozent, haben zwar Antwort bekommen, diese habe aber nicht geholfen. Nur 29 Prozent geben an, auf ihre Frage hin auch Hilfestellung erhalten zu haben.

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