Laut dem Tätigkeitsbericht 2018/2019 von der Bundesnetzagentur vom 3. Dezember
2019, der uns vorliegt, wird die Versorgung ländlicher Räume kritisiert.
So gibt es ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. Im Vergleich lag die Versorgung
mit mindestens 50 MBit/s Ende 2018 in städtischen Räumen bei rund 95 Prozent.
In den halbstädtischen Gebieten waren es nur 83 Prozent und im ländlichen Raum
nur 64 Prozent. Dabei wurden alle verfügbaren Technologien wie DSL, VDSL, Kabel und Glasfaseranschlüsse berücksichtigt.
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Der 50 Speed steigt nur langsam --Bild: Bundesnetzagentur
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Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Breitbanddiensten ist in den
vergangenen beiden Jahren weiter gewachsen. Einerseits befördern höhere
Datenübertragungsraten vielfältigere und höherwertige Angebote von
Inhalten. Anderer seits erhöht die flächendeckende Verfügbarkeit des Internets
die Attraktivität von Online-Angeboten.
Die Beliebtheit sozialer Netzwerke ist weiterhin ungebrochen.
In der Onlinestudie von ARD und ZDF 14 gaben über 70 Prozent der Befragten an, das Internet am vorherigen Tag
genutzt zu haben. Rund 90 Prozent aller Befragten nutzen es "zumindest selten". In der Gruppe der unter 30-
Jährigen gaben sogar 100 Prozent der Befragten an, das Internet "zumindest selten" zu nutzen, wohingegen nur et-
was mehr als die Hälfte der Befragten ab 70 Jahren das Internet "zumindest gelegentlich" nutzt.
Rückgang bei der Sprachtelefonie
Sprachtelefonie im klassischen Sinne verliert weiterhin stark an
Relevanz. Dies zeigt sich an der kontinuierlich abnehmenden Zahl der
abgehenden Gesprächsminuten in Festnetz und Mobilfunk. Zwischen 2010 und 2018
ist sie um insgesamt 70 Mrd. Minuten, d. h. um fast ein Viertel
zurückgegangen.
Nur die Entwicklung der Telefonieminuten in Mobilfunknetzen ist weiterhin positiv.
Hier gibt es eine Steigerung von 102 Mrd. auf 119 Mrd. Minuten.
Im Jahr 2018 ergab es sich sogar zum ersten Mal überhaupt, dass die Zahl
abgehender Gesprächsminuten in Mobilfunknetzen die Zahl der Minuten in
Festnetzen mit 119 Mrd. Minuten gegenüber 106 Mrd. Minuten überstieg.
200 Mbit Speed noch kaum vorhanden auf dem Lande
Wenn es dann um einen Speed jenseits von mindestens 200 MBit/s geht, sind die
Fakten noch schlechter. Hier lag die Versorgung für ganz Deutschland Ende 2018
bei rund 68 Prozent der Haushalte. Noch mehr als düster sah es dann auf dem
Lande mit nur 24 Prozent aus.
Immerhin hat sich die Anzahl der mit 50 MBit/s versorgten Haushalte
seit dem Jahr 2010 verdoppelt. Am Ende des Jahres 2018 waren für
88 Prozent der deutschen Haushalte dieser Datenspeed vorhanden.
Wie sieht es im internationalen Vergleich aus
Eine aussagekräftige Vergleichsstatistik liegt auf EU-Ebene zur Jahresmitte 2018 vor. Sie zeigt, dass zum
damaligen Zeitpunkt für ca. 88 Prozent der Haushalte in Deutschland eine Internetverbindung mit mindestens
30 Mbit/s verfügbar war, während auf EU-Ebene bei diesen Bandbreiten nur eine Versorgung von
ca. 83 Prozent vorlag.
Hinsichtlich der Verfügbarkeit mit Bandbreiten von mindestens 100 Mbit/s war
Mitte 2018 eine solche Downloadrate für ca. 66 Prozent der Haushalte
verfügbar, bei Betrachtung in der EU hingegen lediglich für ca. 60 Prozent. Im
Vergleich der fünf bevölkerungsstärksten europäischen Staaten (Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien) belegte die Bundesrepublik
Mitte 2018 hinsichtlich der 100 Mbit/s-Verfügbarkeit den zweiten Rang hinter Spanien.
Die hierzulande im europäischen Vergleich gute Versorgung bei
Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s und mehr hat ihre Ursache hauptsächlich in
der Leistungsfähigkeit bestehender Infrastrukturen, wie der Kupfer- und HFC-
Netze. Zum einen sind in Deutschland die Kupferkabel ausgehend vom letzten
Verteilpunkt hin zum End- kunden relativ kurz, sodass über VDSL
vergleichsweise hohe Datenraten möglich sind. Zum anderen verfügt Deutschland
über eine vergleichsweise hohe Abdeckung mit HFC-Netzen der
Kabelnetzbetreiber, die bereits heute zum großen Teil Downloadraten bis zu 400
Mbit/s anbieten und durch die sukzessive technische Auf- rüstung ihrer
Infrastruktur vermehrt Bandbreiten im Gigabitbereich bereitstellen können.
Im Vergleich, während Mitte 2018 in den Staaten der EU ca. 44 Prozent aller
Haushalte Zugang zu Kabelnetzen hatten, waren zum selben Zeit- punkt ungefähr
zwei Drittel der deutschen Haushalte über sie versorgt.
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