Handy-Vertragslaufzeiten: Streit um lange Laufzeiten in der Regierung entbrannt

Handyverträge sollen keine 2 Jahren Laufzeit mehr haben -Bildquelle: O2

Eigentlich wollte die SPD das neue Gesetz zu den Vertragslaufzeiten noch vor der Sommerpause verabschieden. Dabei gibt es aber Widerstand vom Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Johannes Fechner, rechtspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, fordert den Bundeswirtschaftsminister auf, seinen Widerstand gegen die neuen Laufzeit aufzugeben.

Allerdings sieht der CDU-Rechtspolitiker Jan-Marco Lczak dagegen noch "viel Gesprächsbedarf". Dabei wird als Argument erwähnt, dass Tarife mit längeren Vertragslaufzeiten zu niedrigeren Preisen angeboten werden.

Preissturz schon jedes Jahr bei Tarifen und Smartphones

Allerdings können wir vom Redaktionsnetzwerk Tarifrechner feststellen, dass jedes Jahr die Preise für Handyverträge billiger werden. Das heißt, es gibt mehr Datenvolumen und mehr Speed in jedem Jahr, und zwar schon fast das doppelte an Datenvolumen So waren 1 GB Tarife vor einem Jahr bei den Prepaid Tarife für rund 10 Euro so haben, nun gibt es rund 2,5 GB Datenvolumen dafür. Auch der Zugriff auf max. LTE ist dabei inklusive. Die Preise für 10 GB All-In-Flat Tarife sind schon teilweise für 10 Euro statt für 20 Euro zu haben, wie letztes Jahr. Im Schnitt liegen die 10 GB All-In-Flat Preise aktuell bei den Handydiscountern bei 15 Euro.

Spekulieren kann man dann nur noch, ob neue Handys mit einem Laufzeitvertrag teurer werden. Immerhin kosten Top-Smartphones 500 Euro aufwärts. Die neuen Galaxy S20 Modelle starten bei 900 Euro. Immerhin regelt der Markt die Nachfrage, so werden die Galaxy S10 Modelle aus dem letzten Jahr schon mit mehreren Hundert Euro Preisnachlässen gehandelt. Außerdem gibt es immer wieder neue Geschäftmodelle zum finanzieren von Smartphones. Hier würden die großen Anbieter Vodafone, O2 und Telekom sicherlich Kunden verlieren, aber Startups würden neue Chancen bekommen.

Bundesjustizministerin will Handy-Verträge mit 2 Jahren Laufzeit verbieten

Laut dem neuen Gesetzesentwurf sollen Handy-Verträge in Zukunft nur noch für ein Jahr abgeschlossen werden dürfen. Wenn man die Kündigung verpasst hat, soll sich der Vertrag dann auch nur noch um drei Monate verlängern. Bislang gibt es eine weitere Laufzeit von 12 Monaten.

Wenn es nach dem Gesetzesentwurf geht, wird es auch mehr Schutz bei Werbeanrufen zum Wechsel des Strom- oder Gas-Anbieters geben. Hier soll der Betrug vermieden werden, da Kunden telefonisch vereinbarte Verträge schriftlich bestätigen müssen. So waren in der Vergangenheit mehr als 220.000 Deutsche nach einem telefonischen Anbieterwechsel unzufrieden.

"Lange Vertragslaufzeiten und in den AGB versteckte automatische Ein-Jahres-Verlängerungen sind ärgerlich und teuer", sagte die SPD-Politikerin gegenüber der Bild-Zeitung. "Betrügerische Geschäftsmodelle, undurchsichtige Vertragsstrukturen und kalkulierte Kostenfallen sind leider immer noch an der Tagesordnung.".

Mittlerweile sind die Handydiscounter auch dazu übergegangen, und bieten neben Verträgen mit einer Laufzeit von 24 Monaten, auch Verträge mit 30 Tage Laufzeit an. So kann man dann sogar noch schneller kündigen und auch wechseln, wenn man ein passendes Angebot hat.

In der Regel werden neue Handys mit einem 24 monatigen Laufzeitvertrag gekoppelt. So vermindert man den Kaufpreis des neuen Handys. Dieser Art des Wettbewerbs hat sich besonders in Deutschland durchgesetzt. Ob es dann in Zukunft solche subventionierten Verträge geben wird, wird der Wettbewerb zeigen.

In unserer großen Tarifübersicht gibt es jede Menge Tarife und Aktionen mit einer monatlichen Laufzeitzeit bei unserem Smartphone Tarifvergleich.

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