Kritik an vorinstallierte Apps --Kaum genutzt und schwer loszuwerden
• 27.08.19 Wenn man ein neues Android Smartphone kauft, gibt es auch gleich immer jede Menge vorinstallierte Apps vom Hersteller dabei. Eine aktuelle Marktwächter-Befragung von den Verbraucherschützern zeigt, dass Smartphone-Besitzer selbst entscheiden wollen, welche Anwendungen auf ihrem Smartphone installiert sind.
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Kritik an vorinstallierte Apps --Kaum genutzt und schwer loszuwerden
So wünscht sich die Mehrheit der Verbraucher ein sparsam ausgestattetes Smartphone ohne Drittanbieter-Apps. Das zeigt eine internet-repräsentative Befragung des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Smartphones bekommen viele Apps ab Werk -Bild: Apple |
Auch gibt es bei den vorinstallierten Apps deutliche Informationslücken. So wollen 69 Prozent der befragten Smartphone-Nutzer, vor dem Kauf überhaupt nicht oder nicht genau gewußt zu haben, welche Apps bereits auf ihrem Smartphone vorinstalliert sein würden. Dies könnte einer mangelnden Informationspolitik der Smartphone-Anbieter geschuldet sein.
Knapp drei Viertel der Smartphone-Nutzer fühlen sich von den Anbietern nicht ausreichend über vorinstallierte Apps informiert.
Die Mehrheit der Befragten nutzt laut eigenen Angaben den überwiegenden Teil der ab Werk auf dem Smartphone enthaltenen Apps nicht. Zudem haben 75 Prozent der Befragten schon einmal die Erfahrung gemacht, vorinstallierte Apps nicht löschen oder nur deaktivieren zu können.
Daher wollen 92 Prozent auch diese Anwendungen entfernen können. "Mit der vorgegebenen Konfiguration an vorinstallierten Apps und der oft fehlenden Möglichkeit, diese grundsätzlich löschen zu können, agieren Smartphone-Hersteller klar an den Bedürfnissen und Nutzungsgewohnheiten der Verbraucher vorbei", erklärt Dr. Michael Walter, Referent im Team Marktwächter Digitale Welt der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Die Befragung gibt darüber hinaus genaueren Aufschluss darüber, warum Smartphone-Nutzer vorinstallierten Apps kritisch gegenüberstehen. So stören sich viele Nutzer daran, dass nicht genutzte Anwendungen Hardware-Ressourcen, wie Speicherplatz und Akku, ihres Smartphones verbrauchen.
Auch gehen vielen Nutzer von einer Datensammelwut im Hintergrund bei den aktivierten Smartphone Apps aus. Immerhin räumen sich vorinstallierte Apps nicht selten weitreichende Zugriffsberechtigungen auf personenbezogene Daten ein und können bisweilen sogar als Schadsoftware fungieren.
Mit 63 Prozent bevorzugt die Mehrheit der Befragten ein Smartphone, das ab Werk nur mit technisch notwendigen "System-Apps" (z. B. einer Telefon-App) und wenigen ausgewählten "Hersteller-Apps" (z. B. einem Internetbrowser) ausgestattet ist.
Lediglich 12 Prozent der Befragten präferieren ein Smartphone mit einer möglichst umfangreichen Ausstattung, die auch Apps von Drittanbietern (z. B. Social Media Apps) umfasst.
Die Verbraucherbefragung bildet den Auftakt zu einer vertiefenden Untersuchung des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zu vorinstallierten Apps, die das Thema Datenschutz und Datensicherheit in den Blick nimmt.
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