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Übernahme von Unitymedia: Prüfung durch das Bundeskartellamt

• 21.11.18 Innerhalb der EU ist es möglich, dass Kartellprüfungsverfahren an einen oder mehrere Mitgliedstaaten übertragen werden können. Die Übernahme von Unitymedia durch den britischen Telekommunikationsdienstleister Vodafone wird nun vom Bundeskartellamt geprüft. Bis Ende November/ Anfang Dezember muss eine Entscheidung folgen.

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Telekommunikationsantenne unter Sternenhimmel
Die Übernahme von Unitymedia durch Vodafone
könnte zu weitreichenden Veränderungen in der
Mobilfunkbranche führen. Bildquelle: Republica / Pixabay.com

Vodafone hat im Oktober bei den EU-Wettbewerbshütern die Übernahme von Unitymedia angemeldet. Der Kauf wurde jedoch schon im Frühjahr dieses Jahres in die Wege geleitet. Große Unternehmen gehen aber nicht in wenigen Augenblicken über die Ladentheke. Bei Konzernen kann sich dieser Prozess über viele Monate hinziehen. Dabei spielt auch die Prüfung durch die zuständigen Behörden - die Kartellbehörden - eine Rolle, die den funktionierenden Wettbewerb aufrechterhalten wollen. Eine Kündigung des Vertrags von Vodafone und Unitymedia wird wohl kaum das Ergebnis der Prüfung sein.

Vodafone will Position in Deutschland und Osteuropa stärken

Bei Unitymedia handelt es sich um einen Kabelnetzbetreiber der US-amerikanischen Firma Liberty Global. Unitymedia betreibt neben Kabelnetzen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg auch solche in Ungarn, Tschechien und Rumänien. Vodafone hatte sich bereits im Mai mit Liberty Global auf eine Übernahme in Höhe von 18,4 Mrd. Euro geeinigt.

Die Wettbewerber in Deutschland - allen voran die Deutsche Telekom und Telefónica Deutschland - sind nicht unbedingt mit der Übernahme zufrieden. Das ist aber auch nicht verwunderlich, würde Vodafone durch die neuen Kabelnetze in den drei Bundesländern beim Festnetz-Internet für Privatkunden deutlich attraktiver werden. Bislang konnte Vodafone in diesen Gebieten kaum mit der Telekom mithalten. Mit der Übernahme würde Vodafone seine Position aber deutlich verbessern.

Der Vorteil der Unitymedia-Leitungen liegt in der Geschwindigkeit. Die Telekom nutzt in den Regionen vorwiegend noch Kupferkabel. Die Übertragungsgeschwindigkeit wird durch die sogenannte Vectoring-Technik zwar verbessert, kommt aber an die Geschwindigkeit der Fernsehkabel, die bei Unitymedia angewendet werden, nicht heran. Auch o2 sieht daher "eine erhebliche Gefahr für Verbraucher, den Glasfaserausbau und den Wettbewerb in Deutschland."

Weil sich der Zusammenschluss von Vodafone und Unitymedia vor allem auf Deutschland auswirkt, soll nun das Bundeskartellamt mit der Prüfung beauftragt werden. Der Präsident des Kartellamts, Andreas Mundt, sagte dazu: "Von den Wirkungen des Zusammenschlusses ist vor allem Deutschland betroffen. Hier könnte die Übernahme von Unitymedia zu ganz erheblichen Veränderungen der Marktverhältnisse im Bereich des Kabelfernsehens und der Telekommunikation führen".

Vorteile für Vodafone

Wird der Deal durchgewunken, ergeben sich für Vodafone unter anderem folgende Vorteile:
    • Knapp 10 Mio. deutsche Haushalte können Internetanschlüsse über das Kabelnetz erhalten
    • Eigene Festnetzinfrastruktur für Vodafone in den Regionen
    • Zukunftsfähige Voraussetzungen für den Ausbau des Mobilfunknetzes

Vor allem die eigene Festnetzinfrastruktur, die durch die Übernahme entstehen wird, ist für Vodafone von Interesse. Zunächst wird es durch die Übernahme von Unitymedia für Vodafone möglich, auf Vorleistungen der Deutschen Telekom bei DSL-Anschlüssen zu verzichten. Vodafone versorgt über das Netz der Deutschen Telekom in den betroffenen Gebieten aktuell etwa drei Millionen Haushalte mit DSL-Anschlüssen. Für sie ist es dann möglich, auf die Kabelinternetanschlüsse zurückzugreifen und das DSL-Angebot in den entsprechenden Regionen zurückzufahren.

Vodafone könnte die Verbraucher also über eine eigene Infrastruktur versorgen. Zusätzlich bietet das Netz die Möglichkeit, Basisstationen des eigenen Mobilfunknetzes effizient mit den eigenen Leitungen zu verknüpfen. Da die bevorstehende Umstellung auf 5G-Netze sehr große Datenmengen mit sich bringen wird, kann Vodafone dadurch in den drei Bundesländern Kosten einsparen.

Folgen für den Wettbewerb

Weil Vodafone in den Gebieten nicht mehr darauf angewiesen ist, die Leitungen der Telekom zu nutzen, verbleibt mehr vom Umsatz beim britischen Telekommunikationsriesen und der Anteil der Telekom geht zurück. Darüber hinaus wird es bei den Breitbandanschlüssen aber voraussichtlich nicht zu großen Veränderungen der Wettbewerbssituation kommen.

Im Großen und Ganzen wird es für die Kunden bis auf die erwähnten Veränderungen des Kabelinternetangebots von Vodafone keine großen Veränderungen geben. Weder das Angebot im Allgemeinen noch die Preise im Speziellen werden sich stark verändern. Weiterhin werden sich auch die volkswirtschaftlichen Veränderungen in Grenzen halten.

Die Übernahme von Unitymedia wird wohl kaum den Breitbandausbau behindern, ihn aber auch nicht beschleunigen. Für Vodafone kann sich der Deal aber lohnen, weshalb die Wettbewerber natürlich auf einige Auflagen seitens des Kartellamts hoffen. Die Übernahme wird aber voraussichtlich nicht scheitern. Geplant hatte Vodafone den Abschluss der Übernahme bis April 2019. Es sieht ganz so aus, als ob man im Zeitplan bliebe.


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