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Afghanistan Rettungsmission: Laut Innenministerium waren bei 5.300 Geretteten nur 100 Ortskräfte

• 30.08.21 Nach heftiger Kritik am letzten Dienstag vom Bundeswehroffizier Marcus Grotian, sollten weitere Ortskräfte ausgeflogen werden, welche deutsche Organisation in der Entwicklungshilfe ab 2013 unterstützt haben. Dieses war der Stand am letzten Mittwoch, dem 25.August. Wie sich zeigt, hatte die Bundesregierung die Öffentlichkeit und die Medien getäuscht. Von den insgesamt 5.300 Geretteten durch die Bundeswehr waren nur rund 100 Ortskräfte dabei.

Dr.Sim
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Afghanistan Rettungsmission: Laut Innenministerium waren bei 5.300 Geretteten nur 100 Ortskräfte

Die Frage die sich nun stellt, wer waren die rund 5.200 Personen, welche die Bundeswehr und damit die Soldaten mitunter unter Lebensgefahr gerettet haben. Immerhin hatte die Bundesregierung noch Mitte August von nur 2.000 Ortskräften geredet, welche gerettet werden sollten.

Afghanistan Rettungsmission: Nach heftiger Kritik werden mehr Ortskräfte berücksichtigt
Afghanistan Rettungsmission: Nach heftiger Kritik werden mehr Ortskräfte berücksichtigt
-Bild: © PublicDomainPictures ((Pixabay-Lizenz)/ pixabay.com

Bei den 2.000 genannten Ortskräften handelte es sich um Ortskräfte, welche der Bundeswehr zum Beispiel als Dolmetscher geholfen haben. Daraufhin gab es einen Sturm der Entrüstung, zuletzt durch einen Brandbrief der Medien, welche seit den letzten 20 Jahren über Afghanistan berichtet haben. Auch gab es Ortskräfte, welche den Medien und den Entwicklungshelfern geholfen haben, welche hier von der Bundesregierung nicht berücksichtigt worden waren.

In dem offenen Brief wenden sich deutsche Verlage, Redaktionen, Sender und Medienhäuser an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesaußenminister Heiko Maas. Zu den Erstunterzeichnern gehören unter anderem der Spiegel, die "Zeit", dpa und die "Süddeutsche Zeitung". Sie fordern, ein Visa-Notprogramm für afghanische Mitarbeiter deutscher Medienorganisationen einzurichten.

Bundeswehr rettete 5.300 Menschen aus Afghanistan

So konnten bis zuletzt 5300 Menschen mithilfe der deutschen Luftwaffe aus Kabul vor den Taliban fliehen. Von den besonders gefährdeten Ortskräften der Bundeswehr sind aber nur wenige darunter. Die Bundesregierung hofft nun, dass sich viele von ihnen in andere Länder retten konnten.

Mit den Evakuierungsflügen der Bundeswehr wurden einem Zeitungsbericht der "Welt am Sonntag" zufolge nur wenige Ortskräfte aus Afghanistan in Sicherheit gebracht. Dabei wurden entsprechende Zahlen vom Bundesinnenministerium im Bundestag präsentiert, berichtete die Zeitung, Demnach befanden sich unter den bis Mitte letzter Woche etwa 4500 Ausgeflogenen nur knapp mehr als 100 Ortskräfte mit ihren Familien. Insgesamt mache diese Gruppe rund 500 der 4500 ausgeflogenen Menschen aus.

Dabei hofft die Bundesregierung, dass aufgrund der unübersichtlichen Evakuierungen aus Kabul, sich mehrere Ortskräfte derzeit womöglich noch in anderen europäischen Ländern aufhielten. Allerdings wurde hier eine Anfrage der Medien vom Bundesinnenministerium nicht beantwortet. Nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin wurden demnach mittlerweile 5300 Menschen aus Kabul in Sicherheit gebracht.

Dabei kritisiert SPD-Innenexperte Uli Grötsch das Innenministerium scharf. "Dass im Zuge der Evakuierung bis Mitte der Woche nur über 101 gerettete Ortskräfte Gewissheit herrschte, ist ein Problem", sagte er der Zeitung "Welt am Sonntag". "Jetzt hoffe ich, dass wir möglichst vielen Ortskräften noch helfen können", fügte Grötsch hinzu.

Laut einem Bild-Bericht wurden laut Verteidigungsministerium 37 Flügen mit mehr als 5300 Menschen durchgeführt. Darunter waren rund 500 deutsche Staatsbürger, etwa 4000 Afghaninnen und Afghanen und weitere Menschen aus insgesamt 45 Nationen plus rund 100 Ortskräfte.

Afghanistan Rettungsmission: Nach heftiger Kritik werden mehr Ortskräfte berücksichtigt

Zuletzt hatte Marcus Grotian, Hauptmann bei der Bundeswehr, Gründer des Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte kritisiert: "Wegen politischer Entscheidungen 80 Prozent der Ortskräfte zurückgelassen".

Auf der Pressekonferenz am 24.August gab es dann auch diese harten Worte "Wir sind überwältigt und verbittert in einem Maße, das wir nicht in Worte fassen können", sagte der Vorsitzende des Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte, der Bundeswehroffizier Marcus Grotian, vor der Bundespressekonferenz in Berlin. "Wir sind von der eigenen Regierung moralisch verletzt, und das ist beschämend", so Grotian, die Bundesregierung müsse sich "unterlassene Hilfeleistung" vorwerfen lassen.

Dabei hatte das "Patentschaftnetzwerk Afghanische Ortskräfte" sich um die afghanistanischen Ortskräfte bemüht, welches vom Bundeswehroffizier geleitet wird. Dabei richtete der Offizier weitere Vorwürfen an deutsche Regierungsstellen, dass diese Warnungen vor der drohenden Machtübernahme der Taliban zu lange ignoriert hätte. Auch das Briefe und Mails, in denen er darauf hingewiesen habe, dass sich die verschiedenen Ministerien bei der Aufgabe, Ortskräfte von Bundeswehr und deutschen Hilfsorganisationen aus Afghanistan zu retten, "gegenseitig blockieren", seien nicht beachtet worden, auch nicht vom Bundeskanzkleramt. "Das Kanzleramt hätte eingreifen können, hat es aber leider nicht getan.".

Nun hat die Bundesregierung Ortskräfte auf die Evakuierungsliste gesetzt, welche ab dem Jahr 2013 in der Entwicklungshilfe tätig waren. Allerdings sind Hilfkräfte, welche für die deutschen Medien tätig waren, weiterhin nicht auf der Evakuierungsliste. Bislang wurden nur Ortskräfte in der Entwicklungshilfe berücksichtigt, welche ab dem Jahr 2017 tätig waren.

Auch gibt es den Vorwurf, dass die Regierungsstellen durch "bürokratische Tricks" gezielt versucht, die Zahl der nach Deutschland ausreisenden Ortskräfte möglichst niedrig zu halten, so Grotian. Zudem gäben sie die Zahl der ausreiseberechtigten Ortskräfte viel zu niedrig an.

Dabei nennt die Bundesregierung Zahlen von 2.500 ausreiseberechtigten Afghanen, von denen 1.900 schon in Deutschland seien. Diese Zahlen seien "mitnichten richtig", sagte Grotian. Sein Verein gehe von 8.000 Ausreiseberechtigten aus - ehemalige Ortskräfte mitsamt Kernfamilien.

Afghanistan Rettungsmission: Wegen politischer Entscheidungen 80 Prozent der Ortskräfte zurückgelassen

"Es ist furchtbar, dass die Ministerien unterschiedliche Kriterien anwenden, um gefährdete Ortskräfte anzuerkennen", so Marcus Grotian gegenüber der Zeitung Welt. Und weiter: "Aufgrund von politischen Entscheidungen, die bürokratisch und fein säuberlich umgesetzt werden mussten, haben wir 80 Prozent der Ortskräfte in Afghanistan zurückgelassen."

Mittlerweile ist durch einen Spiegel-Bericht bekannt geworden, dass die Söhne von Ortskräften über 18 Jahren, nicht mehr evakuiert werden. Dieses geht nach Berichten von Ortkräften hervor, welche mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zusammen gearbeitet haben. Derzeit beschäftige allein die GIZ rund 1000 nationale Mitarbeiter in Afghanistan. Dabei bestätigte der GIZ Sprecher bislang, dass gefährdete ehemalige Ortskräfte, die für Organisationen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit tätig waren, nur bis zu zwei Jahre nach Ende ihrer Beschäftigung Zugang zum Aufnahmeverfahren haben.

Allerdings werden nur die Töchter von Ortskräften und über 18 Jahren über die GIZ evakuiert. Dabei haben die Ortskräfte berichtet, dass man ansonsten mit der ganzen Familie nicht evakuiert wird. Auch gibt es Berichte von Ortskräften, dass man diese Vereinbarung mit der GIZ nicht an die Presse geben soll.

Gegenüber der "Welt", betonte ein Sprecher des Entwicklungsministeriums (BMZ) "Die Bundesregierung arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, Ortskräfte, die dies wollen, mit ihren Kernfamilien aus Afghanistan auszufliegen.".

Auch die FDP-Bundestagsfraktion kritisiert die unterschiedlichen Kriterien: "Einen pauschalen Ausschluss von afghanischen Ortskräften, deren Tätigkeit für das Entwicklungshilfeministerium oder das Auswärtige Amt länger als zwei Jahre zurückliegt, halte ich für grundlegend falsch und äußerst gefährlich", sagt der außenpolitische Sprecher Bijan Djir-Sarai. Auch für diese Ortskräfte habe sich die Bedrohungslage durch die Machtergreifung der Taliban maßgeblich erhöht.

"Die Extremisten unterschieden nicht, für welches Ministerium oder in welchem Zeitraum Ortskräfte für die Bundesregierung gearbeitet haben", sagte Djir-Sarai. "Es wäre eine absolute Schande, Menschen, die jahrelang Seite an Seite für deutsche Ministerien vor Ort gearbeitet haben, aufgrund von Formalitäten und bürokratischen Hürden nicht in Sicherheit zu bringen.".

Mitte Juni hatte die Innenministerkonferenz von Bund und Ländern beschlossen, die Einreise für Ortskräfte zu erleichtern. Seitdem sind Anträge von gefährdeten Ortskräften möglich, sofern sie nach 2013 für Deutschland gearbeitet haben. Dies gilt allerdings nur für die Bereiche des Verteidigungsministeriums und des Innenministeriums mit der Bundespolizei. Diese Regelung gilt nicht für die Bereiche des Entwicklungsministeriums und des Auswärtigen Amts.

Erste Bundeswehrmaschine nur mit 7 Rückholern an Bord --Ortskräfte fürchten um ihr Leben

Am Montag, dem 16.August, hatte die erste Bundeswehrmaschine auch nur 7 Personen auf dem Rückflug an Bord bei der ersten Afghanistan Rettungsmission. Die US-Army rettete in einem Flugzeug sogar über 600 Menschen aus Kabul. Nun ist bekannt geworden, dass Personen aus der deutschen Botschaft erst am Sonntag unter Lebensgefahr von der US-Army gerettet worden sind.

Das Chaos in Kabul ist auch schon vorher im Auswärtigen Amt unter Führung dem amtierenden Außenminister Heiko Maas vorhanden gewesen. So ist nun bekannt geworden, dass die deutsche Botschaft sich auf die Evakuierung am letzten Freitag vorbereitet hatte. Dieses wurde von Berlin aus untersagt, auch am Samstag wurde keine Evakuierung von der Bundesregierung veranlasst. In einer Lastminute Rettung wurden die deutschen erst am späten Sonntag von einem Militärhubschrauber der US-Army ausgeflogen.

Ein Transfer mit Fahrzeugen zum Flughafen war am Sonntag nicht mehr zu verantworten, so die Einschätzung vor Ort. Daher wurde das deutsche Personal am Sonntagmorgen in einem Konvoi zur US-Botschaft gefahren, der von Bundespolizisten gesichert wurde. Vor dort aus erfolgte dann die lang ersehnte Rettung.

Dazu gibt es dann passenden Bericht auch bei der tageschau.

Eklat: Erste Bundeswehrmaschine nur mit 7 Rückholern an Bord

Noch Schlimmer war es dann auch bei ersten Rettungsflug der Bundeswehr am Montag, dem 16 August. Nach bestätigten Berichten waren nur 7 Personen an Bord der A400M beim ersten Rückflug. Zeitgleich warteten tausende Menschen am Flughafen Kabul auf ihre Rettung. Laut einem Bild-Bericht waren an Bord nur fünf Deutsche, ein Niederländer und eine Ortskraft. Daher gab es Kopfschütteln nicht nur bei der Bundeswehr. Dabei musste die erste Bundeswehr-Maschine unter Lebensgefahr wegen Spritmangel landen, obwohl Personen auf der Landebahn waren. Zuvor musste die Bundeswehrmaschine eine ewige Warteschleifen-Fliegerei über Kabul in Kauf nehmen.

Afghanistan Terror: Ortskräfte werfen CDU/SPD geführte Bundesregierung Unterlassung vor

Weiterhin gibt es schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung, damit gegen Merkel und dem amtierenden Außenminister Heiko Maas, dass diese schon vorher keine dringend benötigten Evakuierungen durchgeführt haben. Dabei gibt es weitere schwere Vorwürfe von Ortskräften und Hilforganisationen gegen die Bundesregierung. Zuvor gab es schon einen "Brief der Schande" von den deutschen Medien an die CDU/SPD geführte Bundesregierung, wobei afghanistanische Helfer der Presse in Stich gelassen werden.

Gegenüber den Medien hatte die Bundesregierung und Bundesaußenminister Heiko Maas mitgeteilt, dass man sich um ein Visa für die Ortskräfte gekümmert hatte. Welches aber sich im nachhinein als eine Falschmeldung gegenüber den Medien herausstellte.

Auch hatte Heiko Maas am Montag, dem 16 August, im Rahmen einer Presseveranstaltung verschwiegen, dass die deutsche Botschaft unter Lebensgefahr von der US-Army evakuiert wurde.

Im heute Journal am Montag Abend, dem 16 August, hatte Marietta Slomka einen ehemaligen Bundeswehrsoldaten Marcus Grotian interviewt, welcher sich überrascht zeigte, dass man den Ortskräften ein Visa angeboten hätte. Hier bemüht sich die "Patentschaftnetzwerk Afghanische Ortskräfte" um die afghanistanischen Ortskräfte. Im Gegenteil, mehrere Berichte von den Betroffenden vor Ort, berichten darüber, das man sich seit dem Juni vergeblich um ein Visa bemüht hatte. Die deutsche Botschaft hatte entsprechende Visa Verlangen der Ortskräfte einfach ignoriert, so die Kritik.

Dabei wurden auch sogar sogenannte "Save Houses" von den Taliban gestürmt und haben damit gezielt die Ortskräfte verfolgt und waren damit in Lebensgefahr. In den "Save Houses" waren die Ortskräfte vor einer Verfolgung durch die Taliban sicher, bis zum Montag, dem 16 August,. Dabei hatte die Taliban schon zwei Stunden nach der ersten Evakuierung aus den Save Houses Jagd auf die Ortskräfte gemacht.

Marcus Grotian dazu "Wenn wir hier noch überhaupt jemanden retten, dann haben wir viel Glück. Jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde erreichen uns unzählige Nachrichten". Diese Hilferufe werde er nie vergessen.

Grotian spricht dabei auch von einer Verantwortung der Politik. So hätten Politiker und Bürokraten hätten einfach nur die Regeln umgesetzt und nicht geholfen. "Bürokratie bis zum Schluss. Wenn Sie nicht den richtigen Antrag dreimal ausgefüllt haben, würde man Ihnen keinen Rettungsring zuwerfen", so die pure Verzweiflung von Marcus Grotian. "Hätte man stattdessen versucht Menschenleben zu retten, dann würde heute nicht von 8000 Menschen gesprochen werden, die zurückgelassen wurden, sondern vielleicht von 30.".

Auch hatte Grotian zuvor mit der Berliner Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch über die Lage in Afghanistan gesprochen. "In der nächsten Zeit noch über Abschiebungen nur zu spekulieren, verbietet sich. Wir werden hier in Berlin überlegen müssen, ob wir für die Menschen, die jetzt schon seit Jahren hier mit uns und unter uns leben, es endlich schaffen, Bleibe-Perspektiven zu eröffnen. Denn wir können niemand abschieben in ein Land, das von Taliban regiert wird.".

Ortshelfer und Dolmetscher beschreibt Flucht

In einem RTL Interview um 24.00 Uhr am Montag Abend, dem 16 August, geht die Ortskraft Zamir A., welcher als Dolmetscher den Deutschen geholfen hatte, sogar davon aus, dass dieser nun durch die Taliban sterben wird. Auch diese Ortskraft hatte sich vergeblich bei der deutschen Botschaft um ein Visa bemüht, wurde aber ignoriert. Erfreulicherweise hatte dann am Dienstag Abend, dem 17.August, RTL über seine erfolgreiche Flucht aus Kabul berichtet, die Flucht mit seiner Familie war extrem unter Umgehung der Taliban Kontrollen. Der Rückflug erfolgte am Dienstag, dem 17.August. Letztendlich erkannte eine Sicherheitskraft am Flughafen den Dolmetscher und half ihm auf den Flughafen. Daher ist es einfach nur grausam und unmenschlich das Versagen der CDU/SPD Bundesregierung.

Zuletzt wurde auch bekannt, dass die Bundesregierung sich geweigert hatte, vielen afghanistanischen Ortshelfern zu helfen. Hier geht es nun um die Helfer der Presse. Daher gibt es einen Brief der Schande an die CDU/SPD geführte Bundesregierung.

Am Montag, dem 16 August, hatten die Taliban den Flughafen Kabul auch schon abgeriegelt, so dass keine Ortskräfte und deren Familien auf den Flughafen gelangen konnten. Auch sind die Rollfelder mit Menschenmassen überfüllt, welche aus dem Land wollen. Diese chaotischen Zustände haben die westlichen Länder zu verantworten, da es hier kein Konzept für den Militärischen Abzug aus Afghanistan gab unter Berücksichtigung der Helfer vor Ort.

Brief der Schande: Deutsche Medien fordern Visa-Notprogramm für afghanische Ortskräfte

So gab es zuletzt einen "Offenen Brief" der deutschen Medien an die Bundesregierung für die Hilfe für einheimische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Afghanistan.

In dem offenen Brief wenden sich deutsche Verlage, Redaktionen, Sender und Medienhäuser an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesaußenminister Heiko Maas. Zu den Erstunterzeichnern gehören unter anderem der Spiegel, die "Zeit", dpa und die "Süddeutsche Zeitung". Sie fordern, ein Visa-Notprogramm für afghanische Mitarbeiter deutscher Medienorganisationen einzurichten.

Mittlerweile ist der der offene Brief eine gemeinsame Initiative von Arte, Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), DER SPIEGEL, Deutsche Welle, Deutschlandradio, "Die Zeit", dpa, "Frankfurter Allgemeine Zeitung", n-tv, Reporter ohne Grenzen, RTL, "Stern", "Süddeutsche Zeitung" und "taz".


Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Außenminister,

dieser Brief ist ein Hilferuf. Er ist unterschrieben von den Verlagen, Redaktionen, Sendern und Medienhäusern in Deutschland, die in den vergangenen 20 Jahren maßgeblich die Berichterstattung aus Afghanistan getragen haben. Unsere Berichterstattung, die die deutsche Öffentlichkeit und Politik mit Analysen, Erkenntnissen und Eindrücken aus dem Land versorgt hat, war nicht denkbar ohne den Einsatz und den Mut der afghanischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die uns vor Ort unterstützt haben: den lokalen Journalist:innen, Stringern und Übersetzer:innen. All die Jahre teilten auch sie unseren Glauben an die freie Presse als unverzichtbares Element einer stabilen, friedlichen, auf Ausgleich bedachten Demokratie - ein Wert, den die deutsche Regierung in den letzten 20 Jahren in Afghanistan stark unterstützte.

Das Familienleben ist nicht immer planbar, vor allem finanziell. Wie wäre es da mit einer Bank, die nicht nur ein kostenloses Konto mit Kreditkarte bietet, sondern nebenbei auch der Umwelt hilft? Wir erklären, wie ihr das Beste aus dem Geld herausholt und alle davon profitieren.

Das Leben dieser freien Mitarbeiter:innen ist nun akut gefährdet. Der Krieg überrollt die afghanische Regierung in vielen Provinzen. Selbst das Leben in Kabul ist für Mitarbeiter:innen internationaler Medienorganisationen extrem riskant geworden. Nach dem Rückzug der internationalen Truppen, auch der deutschen, wachsen die Sorgen, dass es gegenüber unseren Mitarbeiter:innen zu Racheakten der Taliban kommt.

Allein in den vergangenen Wochen wurde der weltbekannte Fotograf Danish Siddiqui in Kandahar erschossen, starb eine Fernsehjournalistin in Kabul bei einem Bombenanschlag. Amdadullah Hamdard, der häufig für die »Zeit« gearbeitet hat, wurde vor seinem Haus in Jalalabad erschossen. Dutzende Journalisten wurden in den vergangenen Jahren ermordet, von den Taliban, vom »Islamischen Staat«, von Unbekannten. Und fast nie hat die Regierung die Täter ermittelt. Es steht zu befürchten, dass solche Morde jetzt dramatisch zunehmen werden - und viele unserer Mitarbeiter:innen sind bedroht.

Internationalen Menschenrechtsorganisationen zufolge gibt es weltweit kaum ein Land, in dem Journalist:innen mittlerweile so gefährdet sind wie in Afghanistan. Wir rufen Sie hiermit auf, ein Visa-Notprogramm für afghanische Mitarbeiter:innen deutscher Medienhäuser einzurichten. Wir schließen uns damit Appellen britischer und US-amerikanischer Medien an ihre jeweiligen Regierungen an.

Die deutsche Regierung hat in den vergangenen Jahren mehrfach die zentrale Rolle anerkannt, die afghanische Übersetzer für die Bundeswehr innehatten, und die immense Gefahr, der sie wegen ihrer Tätigkeit ausgesetzt waren und sind. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung für sie ein außerordentliches Visa-Programm geschaffen. Ein solches Programm wird nun auch für die Mitarbeiter:innen deutscher Medienhäuser dringend benötigt.

Ohne diese mutigen Afghan:innen hätten die deutsche Öffentlichkeit und die Politik nicht über die Rahmenbedingungen des 20-jährigen Bundeswehreinsatzes informiert werden können. Für das Engagement der Bundesrepublik in Afghanistan war die Arbeit dieser Menschen ebenso unverzichtbar wie die der Bundeswehrübersetzer. So groß die Bedeutung dieser Mitarbeiter:innen ist, so überschaubar ist ihre Zahl, die nicht mehr als wenige Dutzend Menschen umfasst, einschließlich ihrer Familien.

Vergangene Woche hat die Biden-Administration nach ähnlichen Appellen der US-Medien die dramatisch gestiegene Gefahr, der Mitarbeiter:innen ausländischer Medien ausgesetzt sind, anerkannt und die Betroffenen in ihr Flüchtlingsprogramm für Afghanistan mit aufgenommen. Die britische Regierung hat angedeutet, dass auch sie eine ähnliche Entscheidung vorbereitet.

Wir sind der Überzeugung: Es gilt jetzt, keine Zeit mehr zu verlieren. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die das Land verlassen wollen, drohen Verfolgung, Verhaftung, Folter und der Tod. Deshalb bitten wir Sie, rasch zu handeln.

Angesichts des Vordringens der Taliban fordert man in einem Hilferuf an Bundeskanzlerin Merkel (CDU) und Außenminister Maas (SPD) ein Visa-Notprogramm. Damit schließen sich die Redakteure den Appellen britischer und US-amerikanischer Medien an deren jeweilige Regierungen an, welche zuvor einen Aufruf gestartet haben.

Das Leben der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Afghanistan sei akut gefährdet, hieß es. "Nach dem Rückzug der internationalen Truppen, auch der deutschen, wachsen die Sorgen, dass es gegenüber unseren Mitarbeiterinnen zu Racheakten der Taliban kommt.".

Dabei ziehen die Verfasser einen Vergleich mit den afghanistanischen Ortskräften, welche für die Bundeswehr als Übersetzer gearbeitet hatten. Deren zentrale Rolle habe die Bundesregierung mehrfach anerkannt, ebenso die immense Gefahr, der sie nun wegen ihrer früheren Tätigkeit ausgesetzt seien. Daher hatte die Bundesregierung ein außerordentliches Visa-Programm geschaffen. Ein solches Programm werde nun auch für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen deutscher Medienhäuser dringend benötigt.

In dem Schreiben wird auch darauf hingewiesen, dass die Zahl der Betroffenen überschaubar ist. Es handele sich um einige wenige Dutzend Menschen, einschließlich ihrer Familien.

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