Der US-Konzern Facebook hat nun die ersten die Zahlen zum Datenskandal auf den
Tisch gelegt. Dabei sind nun auch deutsche Nutzer betroffen. So könnten laut Facebook
rund 310 000 Nutzer betroffen sein. Dabei wurden die Daten offenbar illegal weitergereicht.
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Facebook Datenskandal mit 310.000 betroffenen Deutschen Nutzern --Abbildung: pixabay
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Brisant ist der Umstand, der zu der Datenerhebung führte. Dabei sind es gar
nicht die Daten der Umfrage-Teilnehmer, sondern es die Daten der Facebook
Freunde. An der Umfrage hätten sich lediglich 65 Nutzer aus Deutschland
beteiligt, so Facebook im Rahmen von Ermittlungen. Dabei sind dann über die
Freundesliste 309 815 Facebook-Mitglieder aus Deutschland gekapert worden.
87 Millionen Nutzer vom Facebook Datenskandal betroffen
Nun sind insgesamt laut Facebook die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern von
der britischen Datenanalysefirma Cambridge Analytica abgeschöpft worden, so
der Technologiechef von Facebook, Mike Schroepfer. Bisher war von rund 50
Millionen betroffenen Nutzern ausgegangen worden.
Mittlerweile hatte sich der Facebook-Chef Mark Zuckerberg für den
Datenmissbrauch entschuldigt und eine Reihe von Reformen in dem Onlinenetzwerk
angekündigt. In einem Interview sagte Mark Zuckerberg aber auch, es werde "einige Jahre"
brauchen, um die Probleme mit dem Schutz von Nutzerdaten zu beheben.
Auch muss Marc Zuckerberg in der nächsten Woche im US-Kongreß zu dem Skandal
aussagen. Zuckerberg werde dann vom Handelsausschuss des Repräsentantenhauses
angehört, teilten Mitglieder des Gremiums am Mittwoch in Washington mit.
Facebook bekommt Post von EU-Kommission
Für Facebook kommt es immer dicker. Nachdem die deutsche Justizministerin
Barley schon nach Antworten verlangt hatte, wird die EU-Kommission nun auch
tätig. Auch hier gibt es viele Fragen bei dem Facebook Datenskandal.
Bei dem Facebook Datenskandal hatte die Firma Cambridge Analytica
eine Datenauswertung bei der US-Präsidentenwahl 2016 durchgeführt um Donald
Trump zum Sieg zu führen. Dabei geht es um Informationen von rund 50 Millionen Facebook-Mitgliedern.
Dabei geht es nun vielleicht auch um deutsche Nutzer. Zuletzt gab es schon ein ein Treffen mit dem europäischen Cheflobbyist des Konzerns, Richard Allan und der Justizministerin.
Nach dem Datenskandal schaltet sich auch die EU-Kommission ein und erhöht den
Druck auf Facebook. So fordert das europäische Justizkommissarin Vera Jourova
Facebook auf, innerhalb von zwei Wochen die Rolle des Unternehmens Cambridge
Analytica aufzuklären. Zugleich soll der Konzern die Frage beantworten, ob die
persönlichen Daten europäischer Facebook-Nutzer betroffen waren.
Aber auch das britische Parlament hat Fragen an den Facebook-Chef Mark
Zuckerberg. Allerdings verweigert sich Mark Zuckerberg hier der persönlichen Befragung
durch das britische Parlament nachzukommen.
Im Datenskandal um Facebook hat nun die Justiz- und Verbraucherschutzministerin
Katarina Barley (SPD) Facebook eine Erklärung abgerungen, keine weiteren Daten
mehr auszuliefern. Immerhin ist das Ausliefern von Daten an externe Firmen ein
Geschäftsmodell von Facebook, welches nun außer Kontrolle geraten ist.
Damit hatte die Ministerin schon mehr erreicht, als jeweils die Vorgänger Regierung mit
tatenlosem zusehen.
Zuvor hatte die Ministerin darauf bestanden, dass das gesamte
europäische Facebook-Management zu diesem Skandal umfassend gegenüber der
Bundesregierung Stellung beziehen muss, so Barley gegenüber den Zeitungen der
Funke-Mediengruppe.
"Es sei nicht hinnehmbar, dass Nutzer in sozialen Netzwerken gegen ihren
Willen ausgeleuchtet werden, um sie ganz gezielt mit Wahlwerbung oder Hass
gegen den politischen Gegner zu bombardieren", kritisierte Barley. "Solche
Wahlkampfmethoden sind eine Gefahr für die Demokratie".
Der europäische Cheflobbyist des Konzerns, Richard Allan, gab sich nach dem
gestrigen Treffen mit der Ministerin aber betont demütig. "Wir unternehmen die
notwendigen Schritte, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann.".
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Justizministerin Barley ermittelt beim Facebook Datenskandal --Abbildung: BMVJ
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Die Ministerin will künftig härter gegenüber Internetkonzernen
vorgehen. "Versprechen sind uns nicht genug", teilte die
SPD-Politikerin im Anschluss an dem Treffen mit der europäischen
Facebook-Konzernführung in Berlin mit. Die Bundesregierung will Facebook in Zukunft schneller Überwachen.
Auch der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, hat sich
eingeschaltet und wirft dem US-Konzern missbräuchliches Verhalten beim Sammeln
von Daten vor. "Wir gehen nach derzeitigem Stand davon aus, dass Facebook
sich zumindest beim Sammeln und Verwerten von Daten aus Drittquellen außerhalb
von Facebook missbräuchlich verhält", sagte Mundt dem Berliner Tagesspiegel.
Auch mittlerweile laufen auch Prüfungen durch das Bundeskartellamt. Dabei
geht es darum zu ermitteln wie stark Facebook ist und ob das Netzwerk seine
starke Position gegenüber den Kunden missbraucht. "Nach unserer bisherigen
Einschätzung hat Facebook im Bereich der sozialen Netzwerke eine
marktbeherrschende Stellung", sagte Mundt. "Für solch starke Unternehmen gelten bestimmte kartellrechtliche Vorschriften: Sie dürfen ihre Marktmacht gegenüber den Kunden nicht missbräuchlich ausnutzen."
Hausdurchsuchungen bei Cambridge Analytica
Nun gab es am letzten Wochenende eine Hausdurchsuchung bei Cambridge
Analytica. Dieses berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Dabei hatte
ein Gericht die Durchsuchungsmaßnahme angeordnet. Insgesamt sollen 18
Mitarbeiter der britischen Datenschutzbehörde ICO sich am Abend Zugang zu der Firmenzentrale verschafft.
Die Firam Cambridge Analytica war zuletzt heftig unter Druck geraten, nachdem herauskam,
dass Geschäftsführer Alexander Nix vor versteckter Kamera mit
Erpressungsversuchen gegen Wahlkandidaten geprahlt hatte.
Nun hat Facebook die Firma von Facebook ausgesperrt. Laut Facebook
hatte Cambridge Analytica unrechtmäßig erhaltene Nutzerdaten entgegen früheren
Zusicherungen nicht gelöscht, so die Begründung.
Über Facebook sollen Informationen von rund 50 Millionen Facebook-Mitgliedern
zu Cambridge Analytica gelangt sein. Dabei wurden eine Umfrage zu
Persönlichkeitsmerkmalen aufgesetzt, die bei Facebook als wissenschaftliche
Forschung angemeldet wurde. Die Daten gingen dann ohne Wissen der Nutzer an Cambridge Analytica.
Mittlerweile gibt es eine Untersuchung durch die US-Verbraucherschutzbehörde
Federal Trade Commission (FTC). Dabei wurde laut der "Washington Post" eine offizielle Untersuchung gegen Facebook eingeleitet.
Europäische Kommission verhängte gegen Facebook eine Geldbuße von 110 Mio. Euro
Die EU-Kommission hatte in den vergangenen Jahren schon immer Ermittlungen
gegen Facebook, wegen der Übernahme von WhatsApp gemacht. Dabei ging es um
falsche Angaben, die von Facebook bzgl. des Datenabgleichs von WhatsApp
Nutzern gemacht worden sind. So hatte die EU-Kommission zuletzt eine Strafzahlung von 110 Millionen Euro verhängt. Laut der EU-Kommission hat Facebook damals
zwei schwerwiegende Zuwiderhandlungen begangen.
Die Europäische Kommission hat gegen Facebook eine Geldbuße von 110 Mio. Euro
verhängt, da das Unternehmen im Rahmen der von der Kommission im Jahr 2014
nach der EU-Fusionskontrollverordnung durchgeführten Prüfung seiner Übernahme
von WhatsApp unrichtige bzw. irreführende Angaben gemacht hat.
Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager
erklärte dazu: Der heutige Beschluß ist eine deutliche Botschaft an
Unternehmen, dass sie die EU-Fusionskontrollvorschriften einhalten müssen,
darunter auch die Verpflichtung, sachlich richtige Angaben zu machen. Aus
diesem Grunde sieht er eine angemessene und abschreckende Geldbuße gegen
Facebook vor.
Der EU-Fusionskontrollverordnung zufolge müssen Unternehmen im Rahmen eines
Fusionskontrollverfahrens sachlich richtige, nicht irreführende Angaben
machen.
Als Facebook im Jahr 2014 die Übernahme von WhatsApp zur Genehmigung
anmeldete, teilte das Unternehmen der Kommission mit, dass es nicht in der
Lage sei, einen zuverlässigen automatischen Abgleich zwischen den bei Facebook
bzw. bei WhatsApp unterhaltenen Benutzerkonten vorzunehmen. Facebook machte
diese Angabe sowohl auf dem Anmeldeformular als auch in einer Antwort auf ein
Auskunftsverlangen der Kommission. Im August 2016 kündigte WhatsApp im Rahmen
einer Aktualisierung seiner Nutzungsbedingungen und seiner
Datenschutzbestimmungen jedoch die Möglichkeit an, die Telefonnummern der
WhatsApp-Nutzer mit den jeweiligen Facebook-Nutzerprofilen zu verknüpfen.
Daher hatte die Kommission nun festgestellt, dass ein automatischer Abgleich
der Facebook- und der WhatsApp-Nutzerprofile - entgegen den von Facebook im
Rahmen des Fusionskontrollverfahrens von 2014 gemachten Angaben - bereits im
Jahr 2014 technisch möglich war, und dass den Facebook-Mitarbeitern diese Möglichkeit bekannt war.
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