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Vodafone Übernahme von Unitymedia: Unitymedia Kunden bekommen Geschenke

• 03.09.19 Die Übernahme von Unitymedia durch den britischen Telekommunikationsdienstleister Vodafone ist nun von der EU-Kommission genehmigt worden. Damit hat die EU-Kommission die Fusion der zwei größten deutschen Kabelnetzbetreiber unter Auflagen genehmigt. Entsprechend will Vodafone nun die Unitymedia Kunden mit Rabatten begrüssen.
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So soll es gratis 100 GB Datenvolumen bei den Vodafone Mobilfunktarifen geben. Ferner sind weitere Zugaben vorgesehen.

Vodafone Übernahme von Unitymedia: Unitymedia Kunden bekommen gratis 100 GB Datenvolumen

Alle Unitymedia-Kunden bekommen nun einen Willkommensbrief mit einem Willkommensgeschenk. So können Kunden mit einem Vodafone Mobilfunkvertrag 100 GB Datenvolumen bekommen, wer noch kein Kunde ist, kann 12 Monate gratis eine Vodafone SIM-Karte bekommen. Das Datenvolumen wird dabei über die Vodafone App freigeschaltet.

Telekommunikationsantenne unter Sternenhimmel
Die Übernahme von Unitymedia durch Vodafone
könnte zu weitreichenden Veränderungen in der
Branche führen. Bildquelle: Republica / Pixabay.com

Auch gibt es als weitere Zugabe 100.000 Mini-Router des Typs MiFi R218, so dass die Kunden das Datenvolumen per WLAN verteilen können.

Ferner sollen Unitymedia-Kunden weitere Rabatte bei den Vodafone-Mobilfunktarifen bekommen. In Zukunft will Vodafone ferner die Unitymedia DSL Kunden in die eigene Vodafone Infrastruktur integrieren. Dadurch will man 500 Millionen Euro einsparen, die man an die Deutsche Telekom für die Nutzung des DSL Netzes zahlt.

Der Umzug soll dadurch erleichtert werden, dass die Aktivierungsgebühren wegfallen und der alte Anschluss erst deaktiviert wird, wenn der neue Kabel-Anschluss betriebsbereit ist.

Übernahme von Unitymedia: EU-Kommission gibt grünes Licht für die Fusion mit Unitymedia

Die Genehmigung ist daher an die Umsetzung eines von Vodafone vorgelegten Pakets von Verpflichtungszusagen geknüpft, teilte die Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Vodafone hatte im Verlauf des Prüfungsverfahrens unter anderem zugesagt, dem Wettbewerber O2 Zugang zum Kabelnetz zu ermöglichen. Damit kann O2 nun auch auf weitere 25 Millionen Kabelkunden zugreifen.

Derzeit konkurrieren Unitymedia und Vodafone nicht im Kabelnetz, weil sich die Netze kaum überschneiden. So ist der Kabelanbieter Unitymedia hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg tätig. Das Kabelnetz von Vodafone deckt dann schon fast den Rest von Deutschland ab. Zuletzt hatte Vodafone auch Kabel Deutschland übernommen.

Mit der geplanten Übernahme der Unitymedia will Vodafone den Wettbewerbsdruck im Markt deutlich erhöhen und erstmals neben der Telekom einen zweiten, bundesweiten Festnetz-Anbieter schmieden. Das damit wiedervereinte Kabelnetz will das Unternehmen in allen Bundesländern der Republik aufrüsten. Vodafone will damit bis zum Jahr 2022 schnelle und bezahlbare Gigabit-Anschlüsse für 25 Millionen Haushalte schaffen.

Ferner will Vodafone für die kommenden Gigabit-Ziele in den nächsten Jahren rund 12 Mrd. Euro in das Kabelnetz und damit in den Wirtschaftsstandort Deutschland investieren. Auch will der Netzbetreiber künftig keine Erhöhungen von sogenannten Einspeise-Entgelten vorzunehmen, die von den Sendern zu entrichten sind.


Maßnahme 1: Kabelnetz für Telefonica verfügbar

Vodafone öffnet als Netzbetreiber sein Kabelnetz für Telefónica für noch mehr Breitband-Wettbewerb. Dabei hat Vodafone jetzt einen Kabel-Großhandelsvertrag mit Telefónica Deutschland geschlossen, wie wir auch berichteten. Diese Highspeed-Partnerschaft ermöglicht es Telefónica, nach erfolgter Übernahme eigene Kabelprodukte über die vereinigten Kabelnetze an dann 23,7 Mio. Haushalte zu verkaufen. Telefónica profitiert vom Zugang zu Download-Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s im kombinierten Kabelnetz.

Der Kabel-Großhandelsvertrag ist langfristig ausgelegt, wobei sich Telefónica Deutschland verpflichtet, während der Vertragslaufzeit ein Mindestmaß an Kunden zu erreichen.

Maßnahme 2: Mehr Qualität, Flexibilität und Unabhängigkeit für TV-Sender

Bei der zweiten Maßnahme geht es um den boomenden IPTV Fernsehmarkt. Mit dem Gigabit-Ausbau und der Partnerschaft mit Telefónica schafft Vodafone die Grundlage für eine schnellere und bessere TV-Verbreitung sowie für neue Distributions-Möglichkeiten für die Sender. Mit ihren TV-Angeboten übers Internet können Sender Kundenbeziehungen damit völlig unabhängig von Vodafone und seiner TV-Plattform eingehen.

Damit die Fernsehsender von dieser Entwicklung profitieren können, verpflichtet sich Vodafone, Sendern die Verbreitung ihrer Inhalte im Internet nicht einzuschränken und die Netzübergänge so zu gestalten, dass ausreichende Übertragungs-Kapazität über das Internet vorhanden ist. TV-Sender werden damit unabhängiger vom klassischen TV-Kabelnetz und damit von Vodafone.

Der Vorteil der Unitymedia-Leitungen liegt in der Geschwindigkeit. Die Telekom nutzt in den Regionen vorwiegend noch Kupferkabel. Die Übertragungsgeschwindigkeit wird durch die sogenannte Vectoring-Technik zwar verbessert, kommt aber an die Geschwindigkeit der Fernsehkabel, die bei Unitymedia angewendet werden, nicht heran.

Vorteile für Vodafone

Nun ergeben sich für Vodafone unter anderem folgende Vorteile:
    • Knapp 10 Mio. deutsche Haushalte können Internetanschlüsse über das Kabelnetz erhalten
    • Eigene Festnetzinfrastruktur für Vodafone in den Regionen
    • Zukunftsfähige Voraussetzungen für den Ausbau des Mobilfunknetzes

Vor allem die eigene Festnetzinfrastruktur, die durch die Übernahme entstehen wird, ist für Vodafone von Interesse. Zunächst wird es durch die Übernahme von Unitymedia für Vodafone möglich, auf Vorleistungen der Deutschen Telekom bei DSL-Anschlüssen zu verzichten. Vodafone versorgt über das Netz der Deutschen Telekom in den betroffenen Gebieten aktuell etwa drei Millionen Haushalte mit DSL-Anschlüssen. Für sie ist es dann möglich, auf die Kabelinternetanschlüsse zurückzugreifen und das DSL-Angebot in den entsprechenden Regionen zurückzufahren.

Vodafone könnte die Verbraucher also über eine eigene Infrastruktur versorgen. Zusätzlich bietet das Netz die Möglichkeit, Basisstationen des eigenen Mobilfunknetzes effizient mit den eigenen Leitungen zu verknüpfen. Da die bevorstehende Umstellung auf 5G-Netze sehr große Datenmengen mit sich bringen wird, kann Vodafone dadurch in den drei Bundesländern Kosten einsparen.

Folgen für den Wettbewerb

Weil Vodafone in den Gebieten nicht mehr darauf angewiesen ist, die Leitungen der Telekom zu nutzen, verbleibt mehr vom Umsatz beim britischen Telekommunikationsriesen und der Anteil der Telekom geht zurück. Darüber hinaus wird es bei den Breitbandanschlüssen aber voraussichtlich nicht zu großen Veränderungen der Wettbewerbssituation kommen.

Im Großen und Ganzen wird es für die Kunden bis auf die erwähnten Veränderungen des Kabelinternetangebots von Vodafone keine großen Veränderungen geben. Weder das Angebot im Allgemeinen noch die Preise im Speziellen werden sich stark verändern. Weiterhin werden sich auch die volkswirtschaftlichen Veränderungen in Grenzen halten.

Die Übernahme von Unitymedia wird wohl kaum den Breitbandausbau behindern, ihn aber auch nicht beschleunigen. Für Vodafone lohnt sich der Deal trotz einigen Auflagen seitens des Kartellamts.

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