IT-Fachkräftemangel in Deutschland: 100.000 IT-Fachkräfte Fehlen
• 13.08.25 Der IT-Fachkräftemangel bleibt eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft. Trotz eines leichten Rückgangs der offenen Stellen im Vergleich zu den Vorjahren fehlen weiterhin über 100.000 IT-Expertinnen und -Experten. Die Digitalisierung schreitet voran, während die demografische Entwicklung und wirtschaftliche Unsicherheiten die Lage verschärfen.
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IT-Fachkräftemangel in Deutschland: Ursachen, Trends und Lösungen
Der IT-Fachkräftemangel in Deutschland ist ein komplexes
Problem mit vielfältigen Ursachen. Künstliche Intelligenz,
Weiterbildung,
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IT-Fachkräftemangel in Deutschland: 100.000 IT-Fachkräfte Fehlen -Bild: © Bitkom |
Politik und Wirtschaft sollten gemeinsam handeln, um die Digitalisierung nicht zu gefährden und den IT-Arbeitsmarkt zukunftsfähig zu gestalten.
Aktueller Stand: Über 100.000 IT-Fachkräfte fehlen
Laut der aktuellen Bitkom-Studie fehlen in Deutschland rund 109.000 IT-Fachkräfte. Zwar ist dies ein Rückgang gegenüber den 149.000 fehlenden Kräften im Jahr 2023, doch 85 % der Unternehmen beklagen weiterhin einen Fachkräftemangel. Nur 4 % sprechen von einem Überangebot, während 79 % eine weitere Verschärfung erwarten.
Digitalisierung trifft auf demografischen Wandel
Die Digitalisierung in Unternehmen, Behörden und
Verwaltungen erhöht den Bedarf an IT-Expertise. Gleichzeitig führt der
demografische Wandel dazu, dass weniger junge Menschen in den
Arbeitsmarkt eintreten, während ältere Fachkräfte ausscheiden. Diese
Entwicklung droht zur
Wirtschaftliche Unsicherheit und Stellenabbau
Die wirtschaftliche Lage hat direkte Auswirkungen auf den IT-Arbeitsmarkt. 6 % der Unternehmen mussten in den letzten zwölf Monaten IT-Fachkräfte entlassen, und 14 % rechnen mit weiteren Entlassungen. 35 % erwarten einen generellen Stellenabbau in der IT-Branche.
Chancen durch Umverteilung
Gleichzeitig sehen 52 % der Unternehmen Chancen, durch Entlassungen in anderen Firmen leichter an IT-Fachkräfte zu gelangen. 6 % haben bereits entlassene IT-Expertinnen und -Experten eingestellt.
Künstliche Intelligenz als Teil der Lösung
Immer mehr Unternehmen setzen Künstliche Intelligenz (KI) ein, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. 8 % nutzen KI aktiv zur Kompensation fehlender IT-Kräfte. Dabei sind die Auswirkungen vielfältig:
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• 27 % erwarten Stellenabbau durch KI.
• 42 % sehen einen zusätzlichen Bedarf an IT-Fachkräften durch KI.
• 24 % glauben, dass KI-Know-how künftig unverzichtbar sein wird.
Neue Berufsbilder durch KI
42 % der Unternehmen gehen davon aus, dass durch KI neue IT-Berufsbilder entstehen. Gleichzeitig erwarten 34 %, dass bestehende Berufe ersetzt werden. KI steigert laut 35 % die Produktivität und verbessert laut 20 % die Qualität der Arbeitsergebnisse.
Maßnahmen gegen den IT-Fachkräftemangel
Viele Unternehmen setzen auf Weiterbildung und Quereinstieg, um dem Mangel zu begegnen:
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• 31 % qualifizieren bestehende Mitarbeitende weiter.
• 22 % fördern den Quereinstieg.
• 19 % halten ältere Beschäftigte länger im Job.
• 14 % fördern gezielt Frauen in der IT.
• 12 % setzen auf externe IT-Fachkräfte.
Dennoch ergreifen 29 % der Unternehmen keine Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.
Hindernisse bei der Stellenbesetzung
Die durchschnittliche Dauer zur Besetzung einer IT-Stelle liegt bei 7,7 Monaten. Hauptgründe für Verzögerungen sind:
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• Unrealistische Gehaltsvorstellungen (63 %).
• Fehlende Umzugsbereitschaft (44 %).
• Geringe Flexibilität bei Arbeitszeit und Homeoffice (43 %).
Weitere Hürden sind mangelnde Soft Skills, fehlende Sprachkenntnisse und unzureichende Technologiekompetenz.
Quereinstieg gewinnt an Bedeutung
Der Quereinstieg ist fast so relevant wie ein Hochschulabschluss. Nur 27 % der neu eingestellten IT-Fachkräfte haben ein einschlägiges Studium. Weitere 27 % sind Quereinsteiger, oft mit praktischer Erfahrung, Weiterbildungen oder autodidaktischem Wissen.
Vielfalt der Qualifikationen
Quereinsteiger bringen häufig eine Berufsausbildung außerhalb der IT oder einen Nicht-IT-Hochschulabschluss mit. 43 % verfügen über praktische IT-Erfahrung, 26 % über Weiterbildungen wie Bootcamps und 25 % über autodidaktisches Know-how.
Internationale Rekrutierung: Potenzial noch ungenutzt
Nur 14 % der Unternehmen rekrutieren aktiv IT-Fachkräfte im Ausland. 24 % planen dies künftig. Die US-Politik unter Donald Trump wird von 45 % als Chance gesehen, mehr IT-Spezialisten nach Deutschland zu holen.
Deutschland als attraktiver Standort
21 % sehen die Möglichkeit, IT-Fachkräfte aus den USA zu gewinnen, 27 % glauben, dass Deutschland für Nicht-EU-Fachkräfte attraktiver geworden ist.
Politische Maßnahmen zur Entlastung des Arbeitsmarkts
Unternehmen sehen in bestimmten politischen Vorhaben großes Potenzial:
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• 74 % befürworten eine wöchentliche Höchstarbeitszeit.
• 69 % unterstützen die Fachkräfteeinwanderung.
• 67 % begrüßen die Aktiv-Rente.
Weitere Maßnahmen wie die Standardisierung von Zertifikaten oder die Reform des Statusfeststellungsverfahrens werden ebenfalls genannt, aber weniger häufig.
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