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Nach Tankrabatt Desaster: Bundeskartellamt sieht laut Zwischenbericht keine Spritpreis-Absprachen

• 29.11.22 Der Tankstellen Markt in Deutschland in undurchsichtig und das Bundeskartellamt ist offensichtlich machtlos. Pünktlich zum 1.September, nach dem Auslaufen des Tankrabattes, schossen die Diesel und Benzin-Preise nach oben. So liefert der erste Untersuchungsberichts des Bundeskartellamts keine stichhaltigen Belege für unerlaubte Preisabsprachen. Dabei sieht der ADAC allerdings seine Vorwürfe bestätigt und verweist auf hohe Gewinne am Markt.

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Nach Tankrabatt Desaster: Bundeskartellamt sieht laut Zwischenbericht keine Spritpreis-Absprachen

Das Bundeskartellamt hat nun einen ersten Zwischenbericht veröffentlicht. So wurden im Analyserahmen der Sektoruntersuchung bereits festgestellt, dass das Kartellrecht bereits im Ansatz keine generelle behördliche Überprüfung oder Regulierung von Marktergebnissen und Preisen vorsieht.

Nach Tankrabatt Desaster: Bundeskartellamt sieht laut Zwischenbericht keine Spritpreis-Absprachen
Nach Tankrabatt Desaster: Bundeskartellamt sieht laut
Zwischenbericht keine Spritpreis-Absprachen
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"Die kartellrechtlichen Eingriffsbefugnisse knüpfen vielmehr an einem Marktverhalten von oder vertraglichen Vereinbarungen zwischen konkreten Unternehmen an. Die Kartellrechtswidrigkeit des jeweiligen Verhaltens oder der Vereinbarung muss dabei in jedem Einzelfall nachgewiesen werden.", so die Kartellbehörde.

Für diese Preisentwicklung können verschiedene Gründe ursächlich sein, so die Behörde weiter. Hierzu zählen einerseits mögliche strukturelle Einschränkungen des Wettbewerbs, bestehende Verhaltens- und insbesondere Preiserhöhungsspielräume der Anbieter oder sogar Kartellrechtsverstöße in Form unzulässiger Absprachen oder des Missbrauchs potentiell bestehender marktbeherrschender Stellungen (kartellrechtsrelevante Ursachen).

Von Branchenvertreterinnen und Branchenvertretern wurden in der Öffentlichkeit die potentiellen nicht kartellrechtsrelevanten Erklärungen für die beobachtbare Preisentwicklung betont. Andere Stakeholder wie z.B. der ADAC vertreten hingegen die Meinung, dass die Kraftstoffpreise überhöht seien. "Eine sachgerechte Bewertung der Preisentwicklung macht es erforderlich, beide denkbaren Ursachenbereiche zu trennen und hinsichtlich ihrer jeweiligen Bedeutung zu beurteilen", so der Zwischenbericht.

"Aufgrund der zahlreichen denkbaren Einflussfaktoren auf die Preisentwicklung ist eine solche Analyse jedoch aufwändig und komplex.", so die Behörde in ihrer Begründung.

Auch gibt es einen Missbrauch von Marktmacht nur dann, wenn die Unternehmen tatsächlich marktbeherrschend seien. Auf der Raffinerie- und Großhandelsebene gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Playern. Ob eine gemeinsame Marktbeherrschung auf der Raffinerieebene in Betracht komme, bedürfe noch weiterer Untersuchungen. "Selbst wenn das Bundeskartellamt eine kartellrechtlich relevante Marktbeherrschung feststellen würde, wären die gesetzlichen Hürden für die Feststellung missbräuchlich überhöhter Preise außerordentlich hoch." so Andreas Mundt.

So teilte der ADAC mit: "Die Verbraucher wurden in höherem Maße als erforderlich zur Kasse gebeten". Zur Weitergabe des Tankrabatts wiederholte der ADAC seine Kritik, dass dieser nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben worden sei. "Zusätzlich kam es bereits vor der Einführung des Tankrabatts zu nicht erklärbaren Preiserhöhungen", heisst es. Das Kartellamt kündigte an, die Untersuchung fortsetzen zu wollen. So würden die Ermittlungen nun vor allem auf die Wettbewerbsverhältnisse auf der Kraftstoff-Großhandelsebene ausgedehnt.

Nach Tankrabatt: Deutschlands Spritpreise sind die zweithöchsten in Europa

Zuletzt stand Deutschland mit seinen Spritpreise an oberster Stelle in Europa. Dieses geht aus den Daten der EU-Kommission hervor, die das Statistische Bundesamt auf eine Anfrage der Linken im Bundestag übermittelt hat.

Auch hatten sich schon viele Autofahrer geärgert. Obwohl die Tankstellen noch den Sprit am Vortag, also am 31.8, ermässigt einkaufen konnten, lagen die Preise am 1.September wieder ganz oben. Die "Dummen" waren die Autofahrer, welche nicht im August getankt haben, die Gewinner sind die grossen Mineralölkonzerne, welche schon im ersten Halbjahr super Gewinne mit der Ölkrise gemacht haben. Dabei kam die FDP in der Kritik wegen der fehlenden Übergewinnsteuer, welche Finanzminister Lindner (FDP) ablehnte.

Nach Tankrabatt: Deutschlands Spritpreise sind die zweithöchsten in Europa
Nach Tankrabatt: Deutschlands Spritpreise sind die zweithöchsten in Europa
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Aus den Daten der EU-Kommission, die das Statistische Bundesamt auf eine Anfrage der Linken im Bundestag übermittelt hatte und die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vorliegen, geht hervor, dass die Spritpreise in Deutschland nach Auslaufen des Tankrabatts inzwischen die zweithöchsten in Europa sind.

Sowohl beim Diesel-Preis (2,16 Euro je Liter) als auch beim Benzin (2,07 Euro je Liter) liegt Deutschland im EU-Vergleich auf Platz 2. Beim Diesel Preis liegt Schweden mit deutlichem Abstand auf Platz 1 mit 2,30 Euro, beim Benzin Finnland knapp vor Deutschland mit 2,08 Euro.

Im europäischen Vergleich liegen die Spritpreise hierzulande rund 25 Cent über dem EU-Durchschnitt und sogar mehr als 40 Cent über den Preisen in Frankreich. Deutschland ist auch einige der weniger europäischen Länder, welche sich bislang weigerten eine Übergewinnsteuer einzuführen. Daher verdienen die Ölkonzerne gerade prächtig auf Kosten der Verbraucher.

Das Zahlenmaterial beruht dabei auf dem 5. September. Im August hatte Deutschland europaweit bei den Benzin- und Dieselpreisen mit 1,91 Euro beziehungsweise 1,76 Euro noch im Mittelfeld gelegen. Hier gab es einen Tankrabatt, welcher aber auch nicht zu 100 Prozent von den Ölkonzernen an die Verbraucher weiter gegeben wurde. Statistiker hatten errechnet, das 1 Cent vom Tankrabatt rund 100 Millionen Euro in den Kassen der Ölkonzerne an Gewinnen schleuderte. Dabei ging es bei den Tankrabatt für E10 um eine Steuersenkung um 35 Cent, beim Diesel gab es 17 Cent Steuerrabatt.

Die Linke gibt der Bundesregierung die Schuld. Der Sozialpolitiker der Linksfraktion im Bundestag, Sören Pellmann, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung":"Dass Deutschland bei den Spritpreisen auf Platz 2 in Europa liegt, ist auch Ergebnis von Politikversagen der Ampel." Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) habe im Frühjahr angekündigt, gegen das Spritkartell vorgehen zu wollen. Der Linken-Politiker kritisierte: "Das war klassische Ankündigungspolitik, denn es geschah null Komma null.".

Dabei verwies der Politiker Pellmann darauf, dass die die Mineralölkonzerne in diesem Jahr knapp 40 Milliarden Euro an Zusatzgewinnen hierzulande einfahren würden, und forderte: "Dieses Geld muss die Ampel abschöpfen und die Selbstbedienung auf Kosten der Pendler dauerhaft stoppen.".

Tankrabatt Ade: Benzin und Dieselpreise schiessen nach oben --Nord-Diesel 2,25 Euro

In Kiel, der Landeshauptstadt von Schleswig Holstein, kostete der Diesel bei einer Shell-Tankstelle im Norden in der Spitze 2,25 Euro. Dieses zeigte im Norden Deutschlands eine Auswertung der Daten von den Tankapps "Clever Tanken" und "mehr-tanken". Wer Glück hatte und günstige Spritpreise erwischte, tankte seinen Tank schon vorher voll. Immerhin lagen in den letzten Tagen des Monats August die Diesel Preis schon bei rund 2 Euro im Norden Deutschlands. Die günstigsten Diesel-Preise gab es bei rund 1,74 Euro noch Anfang August im Norden. Aber nicht nur im Norden Deutschlands sind die Preise epxlodiert, wie eine Auswertung der Spritpreise an knapp 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6.00 und 6.30 Uhr mithilfe der Spritpreis-Datenbank des ADAC zeigt. Dabei lagen die Preise bei vielen Tankstellen deutlich höher als im gleichen Zeitraum am Mittwoch.

So kostete Superbenzin der Sorte E10 am Donnerstagmorgen bei einem Großteil der Tankstellen mehr als 2 Euro. Am Mittwochmorgen hatte der Preis bei keiner einzigen untersuchten Tankstelle jenseits dieser Schwelle gelegen.

Anders beim Diesel, dieser kostete bereits am Mittwoch an der Mehrheit der untersuchten Tankstellen mehr als 2 Euro. Am Donnerstag lag der Dieselpreis nun bei einem Großteil der Tankstellen deutlich jenseits von 2,10 Euro, teils auch bei mehr als 2,30 Euro, laut der ADAC Datenbank.

Dabei kann der Preis für E10 durch die Aufhebung der Steuersenkung um 35 Cent steigen, und der Preis kann für Diesel um 17 Cent steigen. Dabei waren aber die Preise in den vergangenen zwei Wochen bereits deutlich in die Höhe gegangen.

Besonders brisant, die Tankstellenbetreiber hatten bis zum gestrigen Mittwoch noch zum gesenkten Steuersatz eingekauft und könnten daher Benzin und Diesel weiterhin billiger anbieten, eigentlich.

Frankreich senkt nochmals die Spritpreise durch Tankrabatt

Das es auch anders geht zeigt Frankreich. Dort werden in der Nacht zum 1.September die Spritpreise nochmals billiger. Frankreich hat nochmals den Tankrabatt erhöht. Statt bisher 18 Cent wird im September und Oktober in Frankreich ein Rabatt von 30 Cent pro Liter Benzin oder Diesel gewährt.

Nach Tankrabatt Desaster: Bundeskartellamt beobachtet weiter --Lindner lehnt Übergewinnsteuer ab

Immerhin wollte das Bundeskartellamt im Sommer den Markt weiter beobachten und man stellte damals fest, dass seit der Einführung der Steuerermäßigung die Preise wieder leicht, um ca. 5-6 Cent im Durchschnitt angestiegen sind. Immerhin fordern die SPD, Grüne und Teile der Union eine Übergewinnsteuer für Mineralölkonzerne. Das FDP-geführte Finanzministerium durch Bundesfinanzminister Christian Lindner lehnt dieses aber ab.

Immerhin zocken die Öl-Multis die Verbrauchen und nun insbesonder die Autofahrern ab. Statt einen Tankstellen Rabatt zu Pfingsten zu gewähren, werden überhöhte Benzin- und Diesel Preise verlangt. Schon am zweiten Tag nach dem Tankrabatt lag im Norden der Diesel-Preis bei fast 2,10 Euro. Nun fordern Politiker und auch Länderchefs, dass die Unternehmen die kriegsbedingten Übergewinne versteuern sollen.

Nach Tankrabatt Desaster: Bundeskartellamt beobachtet weiter --Lindner lehnt Übergewinnsteuer ab
Nach Tankrabatt Desaster: Bundeskartellamt beobachtet weiter
--Lindner lehnt Übergewinnsteuer ab
-Bild: Bundeskartellamt

Der Bundesfinanzminister Christian Lindner ist gegen eine Übersteuer: "Meine Sorge ist, dass eine willkürliche Steuererhöhung für eine einzelne Branche dazu führt, dass es am Ende in Deutschland teurer wird.". Auch befürchtet Lindner, dass es zu Knappheiten kommen könnte, die dann mit höheren Preisen den Verbraucher treffen würden. Derzeit gibt es auch keinen Gesetzentwurf zu einer Übergewinnsteuer aus Lindners Finanzministerium.

Dazu stellt Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamtes fest: "Mit der Einführung der Steuerermäßigung ist der Preis für E5 und E10 zunächst um 27 Cent und der Preis für Diesel um 11 Cent im Durchschnitt gefallen. Seitdem sind die Preise wieder leicht, um ca. 5-6 Cent im Durchschnitt angestiegen. Wie das sich zum Verlauf des Ölpreises und anderer Marktindikatoren verhält, werden wir im Laufe dieser Woche auswerten.".

Kritik an dem Bundeskartellamt

Auch gibt es reichlich Kritik an dem Bundeskartellamt, weil der Tankrabatt nicht in voller Höhe bei den Verbrauchern landet. Dazu Andreas Mundt: "Wir tun unser Möglichstes, um aufzuklären und Transparenz in die Preissetzung der Mineralölkonzerne zu bringen. Weder das Bundeskartellamt noch eine andere Behörde in Deutschland kann aber Preise auf Knopfdruck senken. Hohe Preise und auch das Erwirtschaften von hohen Gewinnen ist nicht verboten. Wenn wir Hinweise auf illegales Verhalten vorfinden, werden wir das konsequent verfolgen."

Nach Tankrabatt Desaster: Länderschefs fordern höhere Steuern bei Kriegsgewinnlern

So steigen nun die Unternehmensgewinne in Zeiten des Ukraine-Kriegs bei einigen Unternehmen, und sind höhere als vor der krisenfreien Zeit. Daher fordern viele Politiker, dass die Konzerne die Kriegsgewinne über eine neue Steuer wieder verlieren sollen. Dabei sollen vor allem Mineralölkonzerne als Profiteure des Krieges zur Kasse gebeten werden.

Nach Tankrabatt Desaster: Länderschefs fordern höhere Steuern bei Kriegsgewinnlern
Nach Tankrabatt Desaster: Länderschefs fordern höhere Steuern bei Kriegsgewinnlern
-Bild: © PublicDomainPictures (Pixabay License)/ pixabay.com

So Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte "Die Mineralölkonzerne verdienen sich derzeit schlicht und ergreifend eine goldene Nase", sagte er gegenüber der Zeitung der "Welt". Die in den vergangenen Wochen massiv gestiegenen Spritpreise ließen sich "ganz sicher nicht" mit der Entwicklung der Ölpreise erklären.

So will man nach Informationen der Zeitung bereits am kommenden Freitag im Bundesrat im Rahmen einer Gesetzesinitiative über die Einführung einer sogenannten Übergewinnsteuer abstimmen lassen.

Bovenschulte weiter "Es ist eine Frage der ökonomischen Vernunft und der Fairness, sich zumindest einen Teil dieser Sonderprofite zurück zuholen, um sie für die Finanzierung der notwendigen Entlastungspakete zu nutzen.".

Dabei will Bovenschulte aber erst Ende des Jahres festlegen, welche Firmen genau die Zusatzsteuer bezahlen sollen. Dann erst sei klar, wer profitiert habe. Er könne auch nicht ausschließen, dass andere Branchen den Krieg "nutzen, um Preiserhöhungen durchzusetzen und die eigenen Profite zu maximieren". Aber auch bei der CDU ist man willens und weiter. So fordert der Unionsfraktionsvize Jens Spahn, die Übergewinne von Ölkonzernen zu besteuern. Die Regierung müsse beobachten, ob es durch den Tankrabatt wirklich eine Preissenkung gebe, so Spahn gegenüber der "Bild am Sonntag". So sollen ungerechtfertigte Extra-Gewinne mit einer Steuer abgeschöpft werden.

Italien besteuert die Energieunternehmen als Profiteure der Krise

Die Gewinne der Energiekonzerne sind durch die hohen Strom-, Öl- und Gaspreise gestiegen. In Italien ist man nun ein Schritt weiter gegangen und will die "Kriegsgewinne" wieder einkassieren. In Deutschland will der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck überprüfen, ob die Gewinne einer stärkeren Besteuerung unterliegen sollen. Während Ökonomen wie Clemens Fuest davor warnen, das Steuersystem durch Ad-hoc-Abgaben "unberechenbar und willkürlich" werden zu lassen, hat die EU-Kommission in den letzten Tagen, die Industriestaatenorganisation OECD und die Internationale Energieagentur dazu schon ermuntert.

Auch in Frankreich ist eine Sonderabgabe für Energieunternehmen seit einigen Tagen in der Diskussion. Dabei weisst ein einzelnes Unternehmen mit Totalenergies einen Nettogewinn von 14,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf. Bislang will Präsident Emmanuel Macron hier keine Sonderabgabe.

Nach Senkung der Energiesteuer: Diesel 2,09 Euro, E10 1,93 Euro --Wirtschaftsweise bezweifelt Tankrabatt

Zuletzt hatte das Bundeskartellamt die marktbeherrschende bei der Deutschen Bahn kritisiert, nun geht es um rund 3,15 Milliarden Euro an Steuergelder, welche wohl nicht durch die Senkung der Energiesteuer ab dem 1.Juni an die Verbraucher in entsprechender Höhe weiter gegeben werden. Am Tag zwei nach der Senkung der Energiesteuer bestätigten sich die Vermutungen. Laut dem ADAC zufolge könnte Benzin damit bis zu 35 Cent je Liter billiger werden, Diesel bis zu 17 Cent. Nun gibt es eine Bestätigung durch die Wirtschaftsweise, welche die Weitergabe des Tankrabattes bezweifelt.

Im Norden Deutschlands gibt es über die Tankapps "Clever Tanken" und "mehr-tanken" die Bestätigung, dass die Diesel- und Benzin Preise überhöht sind. Laut dem ADAC zufolge könnte Benzin damit bis zu 35 Cent je Liter billiger werden, Diesel bis zu 17 Cent. Donnerstag morgen lagen im Norden Deutschland rund um Kiel die Preise bei Diesel mit 2,09 Euro und bei E10 mit 1,93 Euro doch sehr hoch.

Nach Senkung der Energiesteuer: Diesel 2,09, E10 1,93 Euro --Wirtschaftsweise bezweifelt Tankrabatt
Nach Senkung der Energiesteuer: Diesel 2,09, E10 1,93 Euro
--Wirtschaftsweise bezweifeln Tankrabatt
Bild: "Clever-Tanken"

Der Diesel müßte nach der Senkung der Energiesteuer ab dem 1.Juni laut den Berechnungen der Redaktion bei rund 1,80 Euro und das Benzin rund 1,70 Euro an den Zapfsäulen kosten. Der Blick auf die Preisschilder lässt hier einen Betrug an den Steuerzahler vermuten.

Wirtschaftsweise Monika Schnitzer bestätigt Verdacht

Nun bestätigt die "Wirtschaftsweise" Monika Schnitzer und Ökonomin der "Augsburger Allgemeinen" Zeitung, dass sie befürchtet, dass Mineralölkonzerne trotz fallender Preise an den Tankstellen deutlichen Profit aus der Spritsteuersenkung schlagen könnten.

Nach Senkung der Energiesteuer: Diesel 2,09, E10 1,93 Euro --Wirtschaftsweise bezweifelt Tankrabatt
Nach Senkung der Energiesteuer: Diesel 2,09 Euro, E10 1,93 Euro
--Wirtschaftsweise bezweifeln Tankrabatt
Bild: "Clever-Tanken"

"Nach den Erfahrungen in der Vergangenheit, insbesondere bei der Mehrwertsteuersenkung 2020, halte ich das Risiko für hoch", so die Wirtschaftsweise. "Selbst wenn prozentual dieses Mal mehr von der Steuersenkung weitergegeben wird als vor zwei Jahren, kann der Mehrgewinn der Unternehmen durch die unvollständige Weitergabe in absoluten Eurobeträgen doch sehr hoch sein.".

Auch gibt es schon den Verdacht, dass bei der Mehrwertsteuersenkung im Sommer 2020 die Mineralölkonzerne 40 Prozent der Steuersenkung einbehalten haben. Auch ist Monika Schnitzer Mitglied des Sachverständigenrats der Bundesregierung. Diesmal stünden die Tankstellen allerdings unter besonders genauer Beobachtung.

Die Preise sollten am 1.Juni an der Zapfsäule eigentlich drastisch purzeln, aber schon im Vorfeld gab es kräftige Preiserhöhungen bei Benzin und Diesel, obwohl der Rohölpreis nicht anzog.

Bundeskartellamt zu den Kraftstoffpreisen am 1.6.2022

Das Bundeskartellamt hatte die Preise vom ersten Tag (1.6.2022) im Durchschnittspreis veröffentlicht:
    • Durchschnittspreis (bundesweit) für E5 am 1.6.2022: 1.94 Euro
    • Durchschnittspreis (bundesweit) für E10 am 1.6.2022: 1.88 Euro
    • Durchschnittspreis (bundesweit) für Diesel am 1.6.2022: 1.93 Euro
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes dazu: "Dass die Preise gestern nach unten gegangen sind, ist schon einmal ein gutes Signal. Es kommt aber darauf an, was in den kommenden Tagen und Wochen passiert. Wir werden das weiter sehr genau beobachten. An die Autofahrerinnen und Autofahrer gerichtet noch einmal der Hinweis: nutzen Sie eine Preis-App. Vergleichen lohnt sich. Im Laufe eines Tages schwanken die Preise in ein und derselben Stadt oft um über 20 Cent. Tanken Sie tendenziell eher am frühen Abend und bei einer der preiswerteren Tankstellen.".

Mitte April hatte das Bundeskartellamt außerdem aufgrund der Tatsache, dass in den vergangenen Monaten Rohölpreise, die Abgabepreise der Raffinerien und die Preise an der Tankstelle zum Teil deutlich auseinandergelaufen sind, eine Untersuchung der Raffinerie- und Großhandelsebene eingeleitet.

Bundeskartellamt Benzinpreisüberwachung: Verdacht der Manipulation bei Kraftstoffpreisen bei Senkung der Energiesteuer

Der Diesel müßte eigentlich ab dem 1.Juni rund 1,80 Euro und das Benzin rund 1,70 Euro an den Zapfsäulen kosten. Der Blick auf die Preisschilder lässt hier einen Betrug an den Steuerzahler vermuten.

Bundeskartellamt Benzinpreisüberwachung: Verdacht der Manipulation bei Kraftstoffpreisen bei Senkung der Energiesteuer
Bundeskartellamt Benzinpreisüberwachung: Verdacht der Manipulation
bei Kraftstoffpreisen bei Senkung der Energiesteuer
Bild: Bundeskartellamt

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes dazu: "Wir sehen seit Monaten eine Entkopplung von Rohölpreis und Raffinerie- bzw. Tankstellenpreisen. Wir beobachten die Preisentwicklung deshalb mit sehr hoher Aufmerksamkeit. Unser Monitoring haben wir vor dem 1. Juni mit Blick auf die anstehenden Steuersenkungen noch einmal intensiviert. Zudem haben wir eine Untersuchung der Raffinerien und der Großhandelsebene eingeleitet, um maximale Transparenz für den gesamten Kraftstoffmarkt herzustellen.".

3,15 Milliarden Euro an Steuergeldern durch Tankbetrug vernichtet?

Laut dem ADAC landen beim Benzin rund 48 Prozent der Tankrechnung in den öffentlichen Kassen, bei Diesel sind es etwa 39 Prozent. Neben der Mehrwertsteuer vom 19 Prozent vom Verkaufspreis, ist vor allem die Energiesteuer entscheidend. Bis gestern betrug diese 65,45 Cent für einen Liter Benzin und 47,04 Cent für einen Liter Diesel. Nun wird sie für drei Monate auf das europäische Mindestmaß reduziert. Die neuen Steuern liegen bei 35,9 Cent bzw. 33 Cent pro Liter. Dadurch verzichtet der Bund auf Steuereinnahmen in Höhe von geschätzten 3,15 Milliarden Euro.

Auch reduziert sich automatisch auch die Mehrwertsteuer. Laut dem ADAC zufolge könnte Benzin damit bis zu 35 Cent je Liter billiger werden, Diesel bis zu 17 Cent. Nimmt man die Preise vom Vatertags-Wochenende, also vor 10 Tagen, sieht man hier die Abzocke an den Tankstellen am Autofahrer. Die Grafik bzgl. der Preisentwicklung beim Diesel und Benzin vom Bundeskartellamt zeichnet die Tankabzocke daher sprichwörtlich auf.

In der Regel nimmt das Bundeskartellamt immer erst eine Marktbeobachtung auf, wenn es auch Beweise für den Missbrauch einer Marktbeherrschenden Stellung gibt. So war dieses in der Vergangenheit so.

Auch wenn es keine rechtliche Verpflichtung gibt die Steuersenkung eins zu eins weiterzugeben, handeln die Mineralölkonzerne hier unter dem "Brennglas" des Bundeskartellamtes, so die weitere Kritik von der Bundesbehörde.

"Als Wettbewerbsbehörde können wir hohe, auch sehr hohe Preise nicht einfach verbieten. Kartellrechtswidriges Verhalten können wir abstellen und mit hohen Bußgeldern ahnden. Dafür gibt es aber bislang keine Hinweise. Hohe Preise können viele Gründe haben und auch im Wettbewerb entstehen. Im Kraftstoffmarkt funktioniert der Wettbewerb allerdings nur eingeschränkt. Deshalb beobachten wir die Branche auch so genau.", so der Präsident des Bundeskartellamtes weiter.

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