O2 rudert zurück --Handel mit Bewegungsprofilen gestoppt
• 02.11.12 Die Aufregung um den Verkauf von Bewegungsprofilen bei O2 ist mittlerweile sehr groß geworden. Zumal sich auch am Donnerstag die Politik und sogar die Regierung eingemischt hat. Aufgrund des grossen Drucks aus der öffentlichkeit, rudert Telefonica mit der Mobilfunkmarke O2 vorerst zurück, und will die Technologie mit Bewegungsprofilen, kurz "Smart Steps" bei Telefonica genannt, nicht in Deutschland einführen.
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Der Mobilfunkanbieter O2 ist am Dienstag durch die spanische Telefonica an die deutsche Börse platziert worden. Dabei war der Börsengang ein voller Erfolg. Wer die Papiere gezeichnet hatte, konnte gleich einen Kursgewinn von 4,2 Prozent verzeichnen.
Allerdings versuchte Telefonica auch mit seinem Datenhandel von Bewegungsprofilen von den O2 Nutzern zu werben. Beim Projekt "Smart Steps" können die Daten-Käufer dann sehen, in welchen Läden die Kunden verkehren, wie lange die Verweildauer ist und so weiter.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hatte dann am Mittwoch auch von einem gefährlichen Trend geredet. und vor einer Verletzung der Privatsphäre durch Mobilfunkanbieter gegenüber der "Berliner Zeitung" gewarnt. Die Verbraucherministerin Ilse Aigner von der CSU hat nun sogar den Nutzern zu einem Anbieterwechsel geraten und das Bundeswirtschaftsministerium hält den Datenhandel sogar schlicht für unzulässig.
Ein Sprecher von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler teilte in Berlin mit, dass das Ministerium nach einer Prüfung des Telekommunikationsgesetzes zu dem Schluss gekommen sei, dass der Handel mit Standortdaten verboten sei. Es handele sich nicht um einen Dienst mit Zusatznutzen. Dies gelte auch für anonymisierte Daten. Das Ministerium gehe davon aus, "dass die Bundesnetzagentur entsprechende Schritte einleiten wird".
Interessant ist auch mittlerweile die Aussage von Telefonica, dass laut Telefonica Blog keine Einführung in Deutschland geplant war. Nach unseren Informationen sollte dieses Produkt in Großbritannien, Deutschland und sogar Brasilien eingesetzt werden. Und die deutschen Medien und deutschen Datenschützer machen keinen so großen Aufstand, wenn es sie nicht selbst betrifft. Aufgrund der gemachten Aussagen werfen wir daher Telefonica eine erhebliche Täuschungsabsicht mit dem Umgang von Bewegungsprofilen vor. Die Bundesnetzagentur wird jetzt nun sicherlich aufgrund der Beschwerden aus Politik, Datenschützern, Journalisten und Anwälten ein Missbrauchsverfahren einleiten.
Allerdings speichert O2 weiterhin Bewegungsprofile. Dieses dürfen Sie nur mit Zustimmung des Verbrauchers, da diese Daten für die Abrechnung nicht relevant sind, teilt der Chefredakteur vom Tarifrechner.de Netzwerk, Dipl. Inform. Martin Kopka, mit. Wir von der Presse und auch Anwälte werden dadurch unerlaubt ausspioniert.
Immerhin hat der Bundesdatenschutzbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, schnell reagiert und beim unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein (www.datenschutzzentrum.de) ein Musterformular für den Widerspruch gegen die Speicherung von Bewegungsprofilen von O2 hinterlegt. O2 hat dann 3 Wochen Zeit die Forderung zu erfüllen und schriftlich zu bestätigen. Der Einfachheit liefern wir dann auch die passende Faxnummer (01805571766 oder kostenlos 08001090990) mit.
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