Bauern-Proteste an der Nordsee gegen Habeck: Ermittlungen weitgehend eingestellt
• 13.01.25 Vor gut einem Jahr kam es zu einer Demonstration von Bauern und Demonstranten gegenüber dem Wirtschaftsminister Habeck bei einem privaten Besuch auf einer Hallig. Auch Pfefferspray wurde dabei eingesetzt. Dabei gab es bei den Protesten gegen Wirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) in Schlüttsiel (Kreis Nordfriesland) zu mehreren Straftaten. So gab es dann 5 Anzeigen, erklärte die leitende Staatsanwältin Stephanie Gropp im Innen- und Rechtsauschuss.
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Bauern-Proteste an der Nordsee gegen Habeck: Ermittlungen weitgehend eingestellt
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Bauern-Proteste an der Nordsee gegen Habeck: Ermittlungen weitgehend eingestellt -Screenshot X/Twitter |
Damals blockierten wütende Landwirte die Fähre von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Fähranleger Schlüttsiel in Schleswig-Holstein. Die Proteste richteten sich gegen geplante Kürzungen von Agrarsubventionen. Die Landwirte hinderten Habeck daran, die Fähre zu verlassen, was zu einer Eskalation der Situation führte. Die Fähre legte schließlich wieder ab und kehrte zur Hallig Hooge zurück, bevor Habeck später in der Nacht an Land gehen konnte.
Gründe für die Proteste
Die Landwirte protestierten gegen die geplanten Streichungen von Subventionen, insbesondere im Bereich des Agrardiesels. Diese Kürzungen wurden von der Bundesregierung beschlossen, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Landwirte befürchteten jedoch erhebliche finanzielle Einbußen und eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage.
Kritik an der Protestaktion
Die Blockadeaktion erntete breite Kritik. Robert Habeck selbst äußerte sich besorgt über das aufgeheizte politische Klima in Deutschland und betonte, dass Nötigung und Gewalt das hohe Gut des Protestierens zerstören würden. Auch Landwirtschaftsminister Cem Özdemir kritisierte die Aktion scharf und warnte vor Umsturzfantasien.
Ermittlungen und deren Einstellung
Die Staatsanwaltschaft Flensburg nahm nach der Protestaktion Ermittlungen auf, um zu prüfen, ob Straftaten begangen wurden. Ein Jahr später konnte jedoch nur ein Tatverdächtiger identifiziert werden, dem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen wird. Weitere tatverdächtige Personen konnten nicht ermittelt werden, da die Lage vor Ort unübersichtlich war und die Qualität des gesicherten Film- und Bildmaterials aufgrund der Dunkelheit zu schlecht war.
Gründe für die Einstellung der Ermittlungen
Die Ermittlungen wurden weitgehend eingestellt, da keine konkreten Anhaltspunkte für organisierte Gewalt oder andere Straftaten vorlagen. Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass die eingesetzten Polizeikräfte auf Deeskalation gesetzt und keine Personalien der Demonstranten festgestellt hatten. Dies erschwerte die Aufklärung des Vorfalls erheblich.
Fazit der Untersuchungen
Die Staatsanwaltschaft Flensburg beschloss daher, die Ermittlungen weitgehend einzustellen und lediglich das Verfahren gegen den einen identifizierten Tatverdächtigen fortzuführen. Der Vorfall zeigt die Schwierigkeiten bei der Aufklärung solcher Ereignisse und die Notwendigkeit, das Recht auf Protest und die öffentliche Sicherheit in Einklang zu bringen.
Reaktionen und Forderungen
Die Entscheidung zur Einstellung der Ermittlungen wurde von verschiedenen Seiten unterschiedlich aufgefasst. Während einige Landwirte die Entscheidung begrüßten, kritisierten andere die mangelnde Konsequenz der Behörden. Es gibt Forderungen nach strengeren Regelungen und Maßnahmen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
Langfristige Auswirkungen
Der Vorfall hat langfristige Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen der Landwirtschaft und der Politik. Die Spannungen und Herausforderungen im politischen Diskurs in Deutschland sind weiterhin präsent, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Parteien auf beiderseits akzeptable Lösungen einigen werden.
Die Rolle der Medien
Die Medien spielten eine wichtige Rolle bei der Berichterstattung über den Vorfall. Die Bilder und Videos des Protests erreichten eine breite Öffentlichkeit und sorgten für Diskussionen über die Methoden und Ziele der Protestierenden. Die Berichterstattung trug zur Polarisierung der öffentlichen Meinung bei.
Der Schutz des Protests
Während das Recht auf Protest ein wichtiger Bestandteil der Demokratie ist, stellt sich die Frage, wie dieser Schutz gewährleistet werden kann, ohne dabei die öffentliche Sicherheit zu gefährden. Die Balance zwischen dem Recht auf Protest und der Sicherstellung einer gesetzeskonformen Teilnahme stellt eine Herausforderung dar.
Ausblick
Die Proteste und die Ermittlungen zur Habeck-Fähre werfen ein Schlaglicht auf die aktuellen politischen Spannungen und die Konflikte im Bereich der Agrarpolitik. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft weiterentwickeln wird und ob es zu Änderungen in der Umsetzung der Agrarsubventionen kommen wird.
Somit zeigen die Bauern-Proteste an der Nordsee gegen Robert Habeck und die anschließenden Ermittlungen die Spannungen und Herausforderungen im politischen Diskurs in Deutschland. Die Entscheidung, die Ermittlungen weitgehend einzustellen, verdeutlicht die Schwierigkeiten bei der Aufklärung solcher Vorfälle und die Notwendigkeit, das Recht auf Protest und die öffentliche Sicherheit in Einklang zu bringen.Nach Bauerndemo gegen Habeck: Fünf Strafanzeigen, Staatsanwalt ermittelt
Die Polizei Schleswig Holstein bestätigte damals den Vorfall am Fähranleger in Schlüttsiel Vorfall. Hintergrund war eine private Reise des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz Habeck auf der Hallig Hooge, welche am Nachmittag mit der Fährüberfahrt auf das Festland enden sollte. Diese Übergriffe von demonstrierenden Bauern sorgten für ein breites Entsetzen.So gab es damals in der Sitzung des Innen- und Rechtsausschusses im Kieler Landtag einen ersten Überblick. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) sowie Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft beleuchten in den folgenden zwei Stunden die Vorgänge durch die demonstrierenden Bauern. Dabei haben Landwirte den Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und seine Familie nach seiner Rückkehr von einer privaten Reise zur Hallig Hooge bedrängt und daran gehindert, eine Fähre zu verlassen. Auch weitere Familien mit Kindern auf der Fähre wurden genötigt.
Innenministerin Sütterlin-Waack äußerte Unmut und Unverständnis. "Die Blockade der Fähre in Schlüttsiel ist nicht zu rechtfertigen. Aktionen, die sich gegen Politiker und deren Umfeld richten, haben nichts mit legitimem Protest zu tun, ich verurteile dies aufs Schärfste", so die Innenministerin.
Dabei gab es dann immerhin 350 Menschen, wovon sich eine kleine Gruppe "emotional und aggressiv verhalten" haben, berichtet Sütterlin-Waack. Aber auch die anderen Bauern werden kritisiert. "Auch der Teil der Teilnehmer, der sich friedlich verhielt, hat eindeutig eine Grenze überschritten". Hierbei war es eine Privatreise des Vizekanzlers, so die Innenministerin.
Axel Behrends, leitender Polizeidirektor in Kiel, bestätigte, dass keine Personalien ermittelt worden sind. "Die Situation stand auf der Kippe", berichtet Behrends. Sieben Polizeiwagen mit zunächst 14, dann bis zu 20 Polizeibeamte waren demnach in der Nacht am Fähranleger vor Ort.
Weitere Verstärkung konnte laut Behrens nicht durchdringen, so waren es dann 20 Beamte gegen 350 Menschen. "Ich bin froh, dass niemand verletzt wurde", so der Polizeidirektor. Aus Sorge um die Sicherheit der Beamten wurden die Personalien der Teilnehmer in der Nacht nicht aufgenommen.
Staatsanwältin Stephanie Gropp hat erste Versammlungsteilnehmer identifiziert
Damals hatte die leitende Staatsanwältin Stephanie Gropp erste Versammlungsteilnehmer identifiziert, damals sind auch fünf Anzeigen eingegangen."Wo sich die Versammlungsteilnehmer befunden haben, muss noch mühsam geklärt werden. Das geschieht mit Zeugenbefragungen, Auswertungen der Videosequenzen", so die Staatsanwältin. Aber das allein reiche nicht. Auch wurde eine Polizeikette durchbrochen. "Wir brauchen eine strafbare Handlung, darauf liegt der Fokus der weiteren Ermittlungen". So sei derzeit noch unklar, ob die Polizeikette von acht Beamten bewusst durchbrochen wurde oder ob der Druck von den Demonstranten von hinten zu groß war.
Bauerndemo gegen Habeck
Laut der Polizei wurde am 6.Janaur in den sozialen Medien Aufrufe zur Demonstration am Fähranleger Schlüttsiel verbreitet, an welcher der Wirtschaftsminister Habeck am Nachmittag eintreffen sollte. Gegen 15:45 Uhr wurden ca. 80 landwirtschaftliche Fahrzeuge gemeldet, welche sich auf dem Weg zum Fähranleger befanden. Polizeibeamte verlegten den Fähranleger, um dessen Zufahrt abzusperren.Insgesamt befanden sich laut der Polizei Schleswig Holstein rund 250 bis 300 Personen am Fähranleger, um gegen die Subventionskürzungen der Bundesregierung zu demonstrieren. Gegen 17 Uhr legte die Fähre am Fähranleger Schlüttsiel an.
Laut der Polizei war die Lage vor Ort angespannt, sodass ein Dialog zwischen Herrn Habeck und den Versammlungsleitern nicht ermöglicht werden konnte, weshalb die Fähre wieder ablegte. Aus der Versammlung heraus, versuchten 25-30 Personen, noch auf die Fähre zu gelangen, konnten aber durch die vor Ort befindlichen Beamten, teilweise unter Einsatz von Pfefferspray, zurückgehalten werden.
Nach Ablegen der Fähre beruhigte sich die Lage und die Versammlung löste sich gegen 19 Uhr auf. Die Heimreise von Habeck nach Flensburg konnte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag durch die Landespolizei ohne weitere Vorkommnisse gewährleistet werden.
Dabei war die Polizei mit etwa 30 Beamten im Einsatz, auch kam es zu einem Handgemenge mit der Polizei, die daraufhin Pfefferspray einsetzte. Der Minister musste sich in Sicherheit bringen und mit der Fähre zurück auf die Hallig fahren. Von Verletzten war nichts bekannt.
Laut Philipp Renoncourt, Polizeidirektion Flensburg, geht es nun um Landfriedensbruch und den Tatbestand der Nötigung.
Ampel Koalition gibt nach
Immerhin will die Koalition auf die Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft verzichten. Die Abschaffung der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel soll gestreckt und in mehreren Schritten vollzogen werden, wie der Sprecher der Bundesregierung in Berlin mitteilte. Der Deutsche Bauernverband hält die Maßnahmen aber für unzureichend.Für die kommende Woche soll es dann laut dem Bauernverband zu den grössten Bauern Demonstrationen kommen. Auch soll nächste Woche die Zufahrten der A7 -eine Hauptverkehrsader im Norden- von Dänemark bis nach Hamburg blockiert werden.
Dabei gibt es nun entsprechende Live Videos auf Tiktok und eine entsprechende Übersicht -Chronologisch geordnet- auf X, ehemals Twitter.
Kritik kommt von Landes- und Bundespolitikern
So sagt Kanzler Scholz über seinen Regierungssprecher beim Kurznachrichtendienst X, dass er den Vorfall in Schlüttsiel "beschämend" findet. Eine solche "Verrohung der politischen Sitten" solle keinem egal sein.Dabei springt aber auch Habecks Habecks Parteikollegin, die Außenministerin Annalena Baerbock, ihrem Parteikollegen bei und sagte am späten Donnerstagabend beim Online Dienst, es sei eine Grenze überschritten worden.
Bundeslandwirtschaftsminister spricht von "Feuchte Träume"
Der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat die Teilnehmer der Blockade einer Fähre mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) als "Fanatiker" und "Radikalinskis" bezeichnet. Das seien "Leute, denen geht es nicht um die deutsche Landwirtschaft", sagte der Grünen-Politiker im ARD-"Morgenmagazin".Ferner sagte der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir in dem Interview: "Die haben feuchte Träume von Umstürzen, und das wird's nicht geben. Um es sehr klar zu sagen: Das ist nicht akzeptabel.".
Dabei sorgt diese Art der Kritik vom Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit "Feuchte Träume" natürlich für ein gewisses Stirnrunzeln, da Sachlichkeit natürlich anders aussieht und nicht passend zum Ernst der Lage ist. Zur Erinnerung, Cem Özdemir ist vor rund 9 Jahren durch das Befürworten vom Drogenkonsum aufgefallen. Ein Video zeigte den damaligen Grünen-Bundesvorsitzenden auf einem Balkon in Berlin. Neben Özdemir stand eine Hanfpflanze -bestätigte auch der Politiker- später. Jeder Bürger über 18 Jahren solle selbst entscheiden dürfen, ob er Cannabis konsumieren wolle, forderte Özdemir damals.
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