1&1 5G LTE Netzausbau: Anbieter beschwert sich über Hinhaltetaktik der Telekom
• 10.03.20 Die
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1&1 5G LTE Netzausbau: Anbieter beschwert sich über Hinhaltetaktik
Eigentlich sollte 1&1 Drillisch auf das Netz der Mitkonkurrenten zugreifen können. So moniert aber nun der vierte neue Anbieter im Mobilfunkmarkt eine Verschleppung bei den Verhandlungen.
1&1 5G LTE Netzausbau mit O2 Frequenzen -Bild: O2 |
Rund 9 Monate nach der 5G Frequenz Auktion verlaufen die Gespräche über die Netzmiete aus Sicht von 1&1 Drillisch so schleppend und unbefriedigend, dass sich das Unternehmen nach Informationen vom "Spiegel" nun beim politischen Beirat der Bundesnetzagentur über die Wettbewerber beschwert hat.
Daraufhin hat der Beirat der Bundesnetzagentur alle Anbieter aufgefordert, sich zum Verlauf und dem Stand der Verhandlungen zu äußern. In seinem Antwortschreiben an den Beiratsvorsitzenden Joachim Pfeiffer (CDU) weist der scheidende Deutschlandchef der Telekom, Dirk Wössner, die Vorwürfe zurück. Die langwierigen Gespräche erklärt er unter anderem mit technischen Schwierigkeiten. "National Roaming" sei "kein Standardprodukt" und müsse "vollständig neu konzipiert werden", so die Informationen laut dem Spiegel.
Auch ist die Telekom verwundert, da 1&1 Drillisch jedenfalls bis Ende Januar "keinerlei Signal" gegeben, dass die Zeit dränge. Der Wunsch nach einem schnellstmöglichen Angebot löse bei ihm daher "Verwunderung" aus.
Dem hat 1&1 Drillisch erwidert, dass man auf einen zügigen Vertragsschluss anstrebe. Nun muss die Bundesnetzagentur in Streitfällen als Schlichter agieren, wie es die Auktionsregeln vorsehen.
1&1 Drillisch mietet O2 Frequenzen für Aufbau von eigenem 5G-Netz
Dabei will 1&1 für den 5G LTE Netzausbau zwei Frequenzblöcke von jeweils 10 MHz im Bereich 2,6 GHz vom Netzbetreiber Telefonica Deutschland anmieten. Einen entsprechenden Vertrag haben die Drillisch Online GmbH, eine Tochter der 1&1 Drillisch AG, und Telefónica Deutschland jetzt unterzeichnet.Basis der Vereinbarung ist eine Selbstverpflichtung von Telefónica im Rahmen der EU-Fusionsfreigabe des Zusammenschlusses mit E-Plus im Jahr 2014. Die beiden Frequenzblöcke stehen 1&1 Drillisch bis zum 31. Dezember 2025 zur Verfügung. Die Vereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Frequenzanmietung durch die Bundesnetzagentur.
5G Frequenz Auktion -Bild: Bundesnetzagentur |
Dabei hatte 1&1 Drillisch bei der im Juni 2019 beendeten Auktion von Mobilfunkfrequenzen in den Bereichen 2 GHz und 3,6 GHz insgesamt zwei Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz ersteigert. Während das 3,6 GHz-Spektrum bereits zur Verfügung steht, werden die Frequenzen im 2 GHz Band erst ab dem 1. Januar 2026 nutzbar sein.
Ralph Dommermuth, CEO der 1&1 Drillisch AG: "Die nun getroffene Vereinbarung ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Aufbau unseres 5G-Netzes. Mit dem von Telefónica angemieteten Spektrum überbrücken wir den Zeitraum, bis unsere eigenen Frequenzblöcke im Bereich 2 GHz nutzbar sind.".
5G Frequenz-Auktion: Telekom zahlt 2,2 Milliarden Euro --1&1 Drillisch 1,97 Milliarden Euro
Insgesamt wurden 420 MHz an Bandbreite versteigert. Die Unternehmen Drillisch Netz AG, Telefónica Deutschland GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH und Vodafone GmbH konnten dabei einen Zuschlag bekommen.Dabei hat die Telekom an Bandbreite 130 MHz bekommen und muss dafür insgesamt 2,174 Milliarden Euro bezahlen, Vodafone hat ebenfalls an Bandbreite 130 MHz bekommen und muss dafür 1,88 Milliarden Euro bezahlen. Telefonica hat 90 MHz ersteigert und zahlt dafür 1,425 Milliarden Euro. Am wenigsten zahlen muss 1&1 Drillisch mit 1,07 Milliarden Euro bei 70 MHz Bandbreite.
1&1 Drillisch hatte nach der Auktion beabsichtigt, ein leistungsfähiges Mobilfunknetz aufzubauen. "Mit dem Frequenzerwerb legt die 1&1 Drillisch den Grundstein für eine erfolgreiche und dauerhafte Positionierung der 1&1 Drillisch Gruppe als vierter Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland.", so ein Unternehmenssprecher.
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