Verbraucherschützer warnen vor Betrug beim Online-Banking: So schützen Sie sich
• 18.02.25 Die Stiftung Warentest hat in ihrer Zeitschrift "Finanzen" (Ausgabe 3/2025) umfangreich über die aktuellen Betrugsmaschen beim Online-Banking berichtet. Kriminelle nutzen immer raffiniertere Tricks, um Konten leerzuräumen und persönlichen Daten zu stehlen. Wir zeigen -Ihnen wie immer- die häufigsten Methoden und wie Sie sich effektiv davor schützen können.
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Verbraucherschützer warnen vor Betrug beim Online-Banking: So schützen Sie sich
Die Stiftung Warentest warnt vor den vielfältigen Betrugsmaschen beim Online-Banking und gibt wertvolle Tipps, wie Sie sich effektiv schützen können. Nutzen Sie starke Passwörter, aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung und bleiben Sie wachsam bei verdächtigen Aktivitäten. Mit diesen Maßnahmen können Sie Ihre Sicherheit beim Online-Banking deutlich erhöhen und das Risiko eines Betrugs minimieren.
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Verbraucherschützer warnen vor Betrug beim Online-Banking: So schützen Sie sich -Bild: © Tarifrechner.de |
Häufigste Betrugsmaschen
Phishing
Phishing ist eine der häufigsten Betrugsmethoden beim Online-Banking. Kriminelle senden gefälschte E-Mails oder SMS, die angeblich von Ihrer Bank stammen, um an Ihre Login-Daten zu gelangen. Diese Nachrichten enthalten oft Links zu gefälschten Webseiten, die den echten Seiten Ihrer Bank täuschend ähnlich sehen. Geben Sie niemals Ihre persönlichen Daten auf solchen Seiten ein.
Schutzmaßnahmen gegen Phishing
Um sich vor Phishing zu schützen, sollten Sie immer die URL der Webseite überprüfen, bevor Sie Ihre Login-Daten eingeben. Banken fragen niemals per E-Mail oder SMS nach Ihren persönlichen Daten oder Passwörtern. Seien Sie misstrauisch bei Nachrichten, die dringende Maßnahmen oder Aktualisierungen verlangen.
Smishing
Smishing ist eine Kombination aus SMS und Phishing. Kriminelle senden Ihnen gefälschte SMS-Nachrichten, die Sie dazu verleiten sollen, auf einen Link zu klicken oder eine Telefonnummer anzurufen, um Ihre persönlichen Daten zu erlangen. Diese Nachrichten können sehr überzeugend wirken, da sie oft behaupten, von Ihrer Bank zu stammen.
Schutzmaßnahmen gegen Smishing
Geben Sie keine persönlichen Informationen per SMS weiter und klicken Sie niemals auf Links in verdächtigen Nachrichten. Kontaktieren Sie im Zweifelsfall direkt Ihre Bank, um die Echtheit der Nachricht zu überprüfen. Nutzen Sie auch Sicherheitssoftware auf Ihrem Smartphone, um sich vor solchen Angriffen zu schützen.
Weitere Betrugsmethoden
Vishing
Beim Vishing (Voice Phishing) rufen Kriminelle ihre Opfer an und geben sich als Bankmitarbeiter aus. Sie versuchen, durch geschickte Gesprächsführung an persönliche Daten wie Kontonummern und Passwörter zu gelangen. Diese Methode ist besonders gefährlich, da die Kriminellen oft sehr überzeugend wirken.
Schutzmaßnahmen gegen Vishing
Geben Sie niemals persönliche Daten am Telefon weiter, wenn Sie den Anrufer nicht eindeutig identifizieren können. Beenden Sie das Gespräch und rufen Sie die offizielle Telefonnummer Ihrer Bank an, um den Anruf zu überprüfen. Vermeiden Sie es, auf Anrufe von unbekannten Nummern zu reagieren.
Malware
Malware ist schädliche Software, die auf Ihrem Computer oder Smartphone installiert wird, um persönliche Daten zu stehlen. Diese Programme können Ihre Login-Daten ausspionieren und an die Kriminellen weiterleiten. Malware kann durch das Klicken auf unsichere Links oder das Herunterladen von infizierten Anhängen in E-Mails auf Ihr Gerät gelangen.
Schutzmaßnahmen gegen Malware
Installieren Sie eine Sicherheitssoftware auf Ihrem Computer und Smartphone, um sich vor Malware zu schützen. Halten Sie Ihre Software und Betriebssysteme immer auf dem neuesten Stand, um Sicherheitslücken zu schließen. Klicken Sie niemals auf verdächtige Links und laden Sie keine Dateien von unbekannten Quellen herunter.
Weitere Sicherheitstipps
Verwenden Sie starke Passwörter
Starke Passwörter sind eine der besten Schutzmaßnahmen gegen Online-Banking-Betrug. Verwenden Sie Passwörter, die aus einer Kombination von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Ändern Sie Ihre Passwörter regelmäßig und verwenden Sie für jedes Konto ein eigenes Passwort.
Aktivieren Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene für Ihr Online-Banking. Neben Ihrem Passwort benötigen Sie einen zweiten Bestätigungscode, der auf Ihr Smartphone gesendet wird. Diese Methode erschwert es Kriminellen, auf Ihr Konto zuzugreifen, selbst wenn sie Ihr Passwort herausgefunden haben.
Seien Sie wachsam und informiert
Halten Sie sich über die neuesten Betrugsmaschen und Sicherheitstipps auf dem Laufenden. Informieren Sie sich regelmäßig über mögliche Datenlecks und Sicherheitsrisiken. Seien Sie wachsam bei verdächtigen Aktivitäten und melden Sie solche sofort Ihrer Bank.
Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontobewegungen
Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontobewegungen, um unbekannte Transaktionen schnell zu erkennen. Melden Sie verdächtige Aktivitäten sofort Ihrer Bank und lassen Sie Ihr Konto sperren, falls notwendig. Nutzen Sie die Möglichkeit, Benachrichtigungen für Kontobewegungen einzurichten, um immer informiert zu bleiben.
Online-Banking Umfrage: Nutzer achten beim Online-Banking auf Sicherheit
Das Online-Banking findet immer mehr zufriedene Anwender. So können mittlerweile die Bankgeschäfte bequem vom heimischen Sofa aus via Smartphone oder PC erledigt werden. Auch kann man sich per Video-Chat über die Finanzen beraten lassen. Allerdings machen sich viele Nutzer auch Sorgen um die Sicherheit. Immerhin achten Nutzer von Online-Banking zunehmend auf Sicherheit, so das Ergebnis einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom.So geben 79 Prozent der Online-Banking-Nutzer an, dass kein Dritter während der Bankgeschäfte auf ihren Bildschirm schaut. Vor einem Jahr waren es erst 72 Prozent. Und immerhin 44 Prozent sorgen dafür, dass auf den Geräten, die sie für Online-Banking nutzen, immer die neueste Betriebssystem-Version und aktuelle Schutzsoftware wie Virenscanner installiert sind. Im Vorjahr waren es erst 37 Prozent.
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Online-Banking Umfrage: Nutzer achten beim Online-Banking auf Sicherheit -Abbildung: Bitkom |
Leicht von 40 auf 42 Prozent gestiegen ist auch der Anteil derjenigen, die regelmäßig Passwörter und PINs für das Online-Banking ändern, so das Ergebnis einer Befragung von 1.004 Personen ab 16 Jahren durch den Branchenverband Bitkom.
"Die Banken haben technische Schutzvorkehrungen getroffen, die Online-Banking mindestens so sicher machen wie klassische Bankgeschäfte. Nutzer sollten aber die gängigen Sicherheitsregeln beachten, damit nicht zum Beispiel Dritte Zugangsdaten ausspähen können", sagt Kevin Hackl, Banking-Experte beim Digitalverband Bitkom.
So nutzen unverändert 41 Prozent Online-Banking auch auf fremden Geräten, etwa auf der Arbeit oder bei Freunden. Der Anteil der Online-Banking-Nutzer, die ihre Online-Bankgeschäfte über öffentliches WLAN etwa in Restaurants oder Flughäfen erledigt haben, ist hingegen von 49 Prozent im Vorjahr auf aktuell 41 Prozent zurückgegangen.
"Die Online-Verbindung wird heute bei allen Anbietern sicher und verschlüsselt aufgebaut. Wer aber in öffentlichen Netzen ganz sicher gehen will, der sollte auf eine VPN-Verbindung zurückgreifen", so der Bitkom weiter.
Angestiegen ist der Anteil der Online-Banking-Nutzer, die schon einmal ihre Zugangsdaten an Dritte weitergegeben haben, etwa an Freunde oder Familienmitglieder. Geben dies aktuell 24 Prozent an waren es ein Jahr zuvor erst 19 Prozent.
Online-Banking wird von 13 Millionen Bundesbürger genutzt
Dabei geht das Wachstum beim Online-Banking weiter. So können sich laut einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom weitere 8 Prozent vorstellen, auf Online-Banking umzusteigen.
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Online-Banking ist beliebt in Deutschland -Bild: © PublicDomainPictures (Pixabay License)/ pixabay.com |
So gehen 29 Prozent der Online-Kunden nicht mehr in eine Filiale, sondern erledigen alles im Internet. Jeder Zweite nutzt Online-Banking überwiegend, geht aber hin und wieder in eine Filiale. Gerade einmal 17 Prozent der Online-Banking-Nutzer sagen, dass sie überwiegend Filialen besuchen und die Online-Funktionen nur ab und an verwenden.
Digitalangebote wichtiger als die Marke
Bislang haben nur 34 Prozent der Kunden ihr hauptsächlich genutztes Girokonto gewechselt. Inzwischen sind den Kunden bei der Wahl ihrer Bank digitale Angebote wichtiger als eine bekannte Marke. So geben 57 Prozent an, dass ihnen Digitalangebote wie Online-Banking, Banking-Apps oder auch Online-Beratung bei ihrer Bank wichtig sind, nur 47 Prozent sagen dies über die Bekanntheit der Marke.Dabei wollen 8 Prozent einen Wechsel innerhalb der kommenden zwölf Monate durchführen. Und weitere 19 Prozent geben an, dass sie sich grundsätzlich vorstellen können, ihre Bankgeschäfte bei einer reinen Online-Bank ohne Filialen zu erledigen.
Ferner sind 42 Prozent der Kunden dafür, ihre Bankgeschäfte wie Überweisungen oder Einlagen über neue Finanzdienstleister wie Paypal oder Payback oder über Internetunternehmen wie Apple, Google oder Amazon zu tätigen.
Neue EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2
Das Angebot an Online-Diensten rund um Banking könnte sich in den kommenden Monaten deutlich vergrößern. Seit Anfang des Jahres ist die EU-Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 in Kraft. Sie verpflichtet die Banken, auf Wunsch des Kontoinhabers ihm oder von ihm ausgewählten Dritten den Zugriff auf Kontodaten zu gewähren. Von dieser Gesetzesänderung hat bislang rund jeder dritte Bundesbürger gehört. Die große Mehrheit der Befragten macht sich allerdings Sorgen, dass auf diese Weise Kriminelle unberechtigt auf die Kontodaten zugreifen können.
Banken dürfen nur bei eingesetzte SMS-TAN kassieren
Die Kosten bei den Banken sind immer sehr ärgerlich. Nun hat der Bundesgerichtshof aber die Banken erneut in die Schranken, bei den Abrechnungen, gewiesen. So dürfen die smsTAN fürs Online-Banking den Kunden nur in Rechnung gestellt werden, wenn sie auch benutzt werden. smsTANs, die nicht eingesetzt werden, dürfen auch nichts kosten, dieses hat so nun der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschieden.Der Kläger, ein Verbraucherschutzverband, wendet sich mit der Unterlassungsklage gegen eine von der beklagten Sparkasse verwendete Preisklausel für smsTAN. Der Kläger behauptet, die Beklagte verwende in ihrem Preisverzeichnis eine Klausel mit folgendem Wortlaut: "Jede smsTAN kostet 0,10 Euro (unabhängig vom Kontomodell)". Er ist der Ansicht, diese Klausel verstoße gegen § 307 BGB, und nimmt die Beklagte darauf in Anspruch, deren Verwendung gegenüber Privatkunden zu unterlassen. Die Beklagte stellt nicht in Abrede, eine Preisklausel für smsTAN zu verwenden, bestreitet aber, dass diese den vom Kläger behaupteten Wortlaut hat.
Die Klausel ist aufgrund ihres einschränkungslosen Wortlauts ("Jede smsTAN...") so auszulegen, dass sie ein Entgelt in Höhe von 0,10 Euro für jede TAN vorsieht, die per SMS an den Kunden versendet wird, ohne dass es darauf ankommt, ob diese im Zusammenhang mit der Erteilung eines Zahlungsauftrages eingesetzt wird. Die Beklagte beansprucht danach etwa für jede TAN ein Entgelt, die zwar per SMS an den Kunden übersendet, von ihm aber z. B. auf Grund eines begründeten "Phishing"-Verdachts oder wegen der Überschreitung ihrer zeitlichen Geltungsdauer nicht verwendet wird. Ferner fällt nach der Klausel ein Entgelt auch dann an, wenn die TAN zwar zur Erteilung eines Zahlungsauftrags eingesetzt werden soll, dieser aber der Beklagten wegen einer technischen Fehlfunktion gar nicht zugeht.
Somit dürfen die Banken und Sparkassen ihren Kunden den Versand einer Transaktionsnummer (TAN) per SMS nur dann in Rechnung stellen, wenn diese auch tatsächlich von dem Kunden benutzt wird.
Urteile aus den Vorinstanzen:
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• LG Frankfurt am Main - Urteil vom 17. Januar 2013 - 5 O 168/12
• OLG Frankfurt am Main - Urteil vom 29. Mai 2015 - 10 U 35/13
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