Wirtschaft: 150.000 offene Stellen für Ingenieure und Informatiker
• 21.10.08 In der deutschen Wirtschaft gibt es aktuell rund 150.000 offene Stellen für Ingenieure, Informatiker und Naturwissenschaftler. Das geht aus einer Umfrage unter rund 1500 Unternehmen hervor, die der Verband Bitkom und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) heute in Berlin vorgestellt haben. Danach sucht fast die Hälfte aller Unternehmen Mitarbeiter mit
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Vor dem Hintergrund des Fachkräfte- und Akademikermangels forderten die Vertreter der Industrie eine nationale Bildungsoffensive. Als Beitrag zum Bildungsgipfel legten Bitkom und VDI ein 5-Punkte-Programm für die technische Bildung vor. "Das Bildungssystem ist heute nicht in der Lage, den Bedarf der Hightech-Industrie an hoch qualifizierten Fachkräften zu decken", sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer.
Kern des 5-Punkte-Programms ist eine Erhöhung der Bildungsausgaben um rund 25 Milliarden Euro pro Jahr. Weitere Forderungen sind die Einführung von Technik- und Informatikunterricht als Pflichtfach in den Schulen, ein Stipendien-Programm für technische Studiengänge sowie der Aufbau eines Weiterbildungssystems an den Hochschulen.
Mit einem Anteil der Bildungsausgaben in Höhe von 5,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegt Deutschland im internationalen Vergleich der Industrienationen weit hinten. Der Durchschnitt der OECD-Länder beträgt 5,8 Prozent vom BIP. Noch schlechter ist die Position Deutschlands bei den öffentlichen Bildungsausgaben, die mit einem BIP-Anteil von 4,2 Prozent weit hinter dem OECD-Durchschnitt von 5,0 Prozent liegen. Besonders alarmierend ist der negative Trend. Während viele andere Industrieländer ihre Bildungsausgaben im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftsleistung beständig erhöht haben, sinken sie in Deutschland seit Jahren.
Lediglich Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt bieten das Unterrichtsfach Technik an. Die Berufswahl von Schülerinnen und Schülern wird aber stark durch die Erfahrungen mit einzelnen Unterrichtsfächern beeinflusst. Durchgehender Technik- und Informatikunterricht müsse daher zum Pflichtfach in der Grundschule und der Sekundarstufe I werden sowie verbindlich zum Kursangebot in der Oberstufe gehören. Die Unterrichtszeit in den Fächern Technik, Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften sollte auf mindestens ein Drittel des gesamten Stundenvolumens ausgedehnt werden.
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