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Tele Columbus/Pyur: Kundenverlust beim Kabelfernsehen --Börse nimmt Kundenverluste übel

• 22.09.20 Beim Telekommunikationsanbieter Tele Columbus gab es zum Jahresanfang erhebliche Unruhen in der Geschäftsführung. So hatte zuletzt der alte CEO Timm Degenhardt bekannt gegeben, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird, welcher Ende August diesen Jahres ausgelaufen wäre. Dann ging alles noch schneller. Seit dem 1.Februar hat Tele Columbus/Pyur einen neuen Chef mit Daniel
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Ritz. Dieser hatte zuletzt die zweiten Quartalszahlen präsentiert. Dabei gibt es einen weiteren Kundenverlust beim Kabelfernsehen, bei der Zahl der Internet- und Telefonie-Kunden gab es eine leichte Steigerung. Allerdings gab es nun seit den Meldungen einen Kursrutsch von über 30 Prozent.

Tele Columbus/Pyur: Kundenverlust beim Kabelfernsehen --Börse nimmt Kundenverluste übel

Da seit zwei Monaten Telecolumbus wieder im SDAX gelandet ist, ging man von einer Erholung aus, der Börsenkurs ging langsam aufwärts. Durch die Unruhe im Unternehmen ist der Kurs zuletzt auf unter 2 Euro abgerutscht, daraufhin wurde Telecolumbus mit der Marke Pyur aus dem SDAX entfernt.

Tele Columbus/Pyur: Kundenverlust beim Kabelfernsehen --Leichter Zuwachs beim Internet
Die Aktionäre haben derzeit viele Fragen -Screenshot: finanzen.net

Aktuell liegt der Kurs bei 2,58 Euro. Gegenüber dem Höchstand mit 3,98 Euro in den letzten 3 Monaten, entspricht dieses aktuell einen Kursverlust von 35,2 Prozent.

Laut den Händlern an der Börse fielen die Zahlen im zweiten Quartal wie erwartet aus. Aber das Unternehmen konnte nicht überraschen und seine Prognose lediglich bestätigen. Daher ging es an diesem Tag für die Tele-Columbus-Aktie um 6,5 Prozent auf 3,745 Euro nach unten. Seit dem Corona-Tief bei unter 2 Euro hatte sich der Kurs bis zuletzt stetig erholt.

Laut einem manager-magazin Bericht wollen die beiden Großaktionäre Ralph Dommermuth und Oliver Samwer Veränderungen beim Kabelnetzbetreiber Tele Columbus. Daher reden bei der künftigen Strategie im Unternehmen die Hauptaktionäre, United-Internet-Chef Ralph Dommermuth (56) sowie Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer (46) ein Wort mit.

Dommermuth hat nach Informationen vom manager magazin die Investmentbanker von Merrill Lynch engagiert, um die Zukunftsoptionen für Tele Columbus zu prüfen. Dadurch erhielten Spekulationen um eine mögliche Aufspaltung des Unternehmens neue Nahrung. Dabei soll das Leitungsnetz an einen Investor verkauft werden. Damit würde auf einen Schlag viel Geld in die Kasse kommen, auf die Zukunft gerichtet, wäre man nur Provider ohne eigenes Netz.

Im Endkundengeschäft nur beim Telefonanschluss positives zu berichten

Im Endkundengeschäft gab es eine Steigerung beim Internet-Kundenbestandes von 4.000. Auch der Telefonie-Kundenbestand verbesserte sich gegenüber dem letzten Quartal um 3.000. Im TV-Segment setzte sich der negative Trend der Vorquartale fort und führte zu einem Rückgang der Kundenbasis um 17.000 im linearen Kabel-TV sowie um 4.000 im Premium-TV.

Die Zahl der angeschlossenen Haushalte lag im zweiten Quartal 2020 bei rund 3,3 Millionen stabil. Darüber hinaus versorgte das Unternehmen Ende Juni 2.250.000 Kunden, was einem Rückgang um 8.000 entspricht. Dies bedeutet 2.168.000 Kabelfernsehkunden, oder 17.000 Kunden weniger gegenüber dem Vorquartal.

Auch gab es nun nur noch 536.000 Premium-TV-Kunden, was 4.000 Kunden weniger gegenüber dem Vorquartal sind.

Dafür gab es 589.000 Internet-Kunden, was eine Steigerung von 4.000 Kunden entspricht, ferner sind zum zweiten Quartalsende 433.000 Telefonie-Kunden vorhanden, hier gab es eine Steigerung von 3.000 gegenüber dem Vorquartal.

Internet Zuwachs- Pepcom sorgt für Neukunden

Den einzigen Zuwachs konnte der Anbieter bei den Internet- und Telefon-Anschlüssen verbuchen. Hier gab es einen Zuwachs im jeweiligen vierstelligen Bereich gegenüber dem letzten Quartal. Begründet wird dieses sicherlich durch den Breitbandausbau mit Glasfaser derzeit in Berlin und dem Zweckverband Breitbandversorgung im Kreis Plön.

Allerdings werkelt das Tochterunternehmen Pepcom schon im vierten Jahr im Kreis Plön herum, also seit dem Jahr 2017, und daher sind die Anwohner und potentielle Kunden auch schon mehr als verärgert, zumal viele schon ihre Telekom-Anschlüsse wegen dem ISDN Wegfall im Jahr 2018 gekündigt hatten.

Tele Columbus/Pyur: Neuer Chef Daniel Ritz startete am 1.Februar

Dabei gab es zuletzt eine Neubesetzung des Aufsichtsrates, wo es zwischen Tele Columbus und dem derzeitigen Grossaktionär United Internet unterschiedliche Meinungen gab. In den vergangenen Monaten gab es viel Aufregung bei Tele Columbus, der Chef Timm Degenhardt, wollte seinen Vertrag nicht verlängern. Als Grund wurde der neue Aufsichtsrat genannt.

Degenhardt wurde damit vorzeitig aus dem Konzern verabschiedet. So gab es es laut den Meldungen von der Tele Columbus AG schon am 1. Februar personelle Veränderungen. So übernimmt Daniel Ritz den neuen Posten des CEO, der alte CEO Timm Degenhardt legt das Amt damit zum 31. Januar nieder, bleibt aber bis zum 31. März.2020 noch Mitglied des Vorstands.

Tele Columbus/Pyur: Chef Degenhardt wird wegen neuem Aufsichtsrat aufhören

Tele Columbus erklärt dazu: "Grund für seine Entscheidung sind die Veränderungen im Aufsichtsrat". Dabei hatte der Großaktionär United Internet/1&1 bei Tele Columbus einen Machtkampf bei der Besetzung des Aufsichtsrates durchgesetzt. Dabei wurden alle bisherigen Aufsichtsratsmitglieder durch eigene Kandidaten zu ersetzen.

Somit wird Degenhardt seinen am 31. August 2020 endenden Vertrag als Vorstandsvorsitzender nicht verlängern. Dabei hatte dieser die neue Position erst am 1.Januar 2018 bezogen. Zuvor war Degenhardt bei dem schweizerischen Telekommunikationsbetreiber Sunrise tätig.

Tele Columbus/Pyur: Rocket Internet kauft 12,3 Prozent Anteile von Tele Columbus

Allerdings geht es bei Aktienpapieren von Tele Columbus seit dem Sommer auch wieder hoch her. Durch den Aufstieg als zweit grösster Kabelnetzbetreiber wurden die Kurse ordentlich gepusht. Dabei gab es in diesem Jahr schon einen Tiefststand von 1,26 Euro am 31.5.2019. Damit lag der Wert der gesamten Aktienpapiere des Unternehmens in diesem Jahr auf fast nur noch 200 Millionen Euro. Um so verwunderlicher war dann der der Einstieg von Rocket Internet. Immerhin hat Tele Columbus über eine Milliarden an Schulden und braucht auch noch dringend Geld, um sein Leitungsnetz Gigabit tauglich zu machen.

So stieg der Startup-Investor Rocket Internet nun mit 12,3 Prozent bei dem Kabelanbieter Tele Columbus ein. Tele Columbus ist aber alles andere als ein "Startup" Unternehmen. Daher wird es hier sicherlich sehr spannend werden, was die Zukunft bringt. Denn der Hausherr ist United Internet mit 29,7 Prozent Anteilen. So hatte United Internet schon in diesem Jahr den Aufsichtsrat ausgetauscht und wird sich sicherlich nicht von einem fremden Unternehmen reinreden lassen.

Zuletzt wurde Ende letzten Monats eine Marktkapitalisierung von rund 430 Mio. Euro erreicht. Zu den Aktien Tiefstpreisen im letzten Jahr lag der gesamte Wert des Konzerns bei fast nur noch 200 Millionen Euro. Damit hat sich der Wert der Aktie nahezu verdoppelt. Allerdings ist die Aktie auch von der 10 Euro Marke heruntergefallen.

Tele Columbus/Pyur: Zoff mit United Internet --Aktionäre setzen sich durch

So sollten schon bei der Hauptversammlung im letzten Jahr nach Medienberichten sechs unabhängige Kandidaten vorgeschlagen werden. Diese kamen von der United Internet AG, die mit knapp 30 Prozent größter Anteilseigner des Kabelnetzbetreiber ist.

Auf der Hauptversammlung im letzten Jahr, am 29.August, wurde nun der komplette Aufsichtsrat von den Aktionären abgewählt.

Dieser Vorschlag stößte damals natürlich bei der damaligen Geschäftsführung nicht auf wohlwollen. So hat Tele Columbus wiederum eine Wahlliste für den kompletten Aufsichtsrat eingereicht.

Der Grössaktionär United Internet hält derzeit knapp 30 Prozent an dem Kabelnetzbetreiber und begrüßte die Entscheidung.

Hingegen hat ein Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, Michael Kunert, die Wahl kritisiert. "Im Grunde ist das eine Übernahme durch die Hintertür", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Ich traue United Internet nicht, dass deren Kandidaten wirklich unabhängig sind.".

Auch bei United Internet gibt es derzeit eine Talfahrt. Dieses liegt zum einem mit dem 1&1 Drillisch Streit mit Telefonica zusammen, zum anderen mit der hohen Beteiligung bei Telecolumbus.

Aufgrund der Netz-Preiserhöhung bei Telefonica/O2 erwartet United ein Betriebsergebnis in diesem Jahr von etwa knapp 1,18 Milliarden Euro statt bislang knapp 1,27 Milliarden. 1&1 geht seinerseits von etwa 600 Millionen Euro statt bislang 684 Millionen aus. Daher sind aktuell beide Aktien in den letzten Tagen in den Keller gerauscht.

So kam es laut den Börsianern in den letzten Tagen bei United Internet zu einem Kursrückgang von 15 Prozent, für das Tochterunternehmen 1&1 Drillisch waren es fast 21 Prozent. Bei Telefónica Deutschland gab es ein ruhiges Fahrwasser mit einem Plus von 0,8 Prozent.

Ein Vorwurf lautet auch, dass die Kosten für die Nutzung des Mobilfunknetzes von Telefonica bereits ab Juli vor Abschluss der laufenden Verhandlungen erheblich erhöht wurden. "1&1 Drillisch hält die von Telefónica ab 1. Juli 2020 geforderten Vorleistungspreise für nicht in Übereinstimmung mit den Selbstverpflichtungen von Telefónica unter der Freigabeentscheidung der EU-Kommission zum Zusammenschluss mit E-Plus", heißt es.

Bei Telefónica Deutschland ist man einer anderen Meinung. So weist das Unternehmen den Vorwurf zurück und sieht die Preiserhöhung durch Verträge und Vereinbarungen gedeckt. Die 1&1 im Juli und August in Rechnung gestellten Preise basierten auf Grundlage des bestehenden Vertrags zur Nutzung des Mobilfunknetzes. "Dieser Vertrag wurde von 1&1 Drillisch im Dezember 2019 verlängert", teilte Telefónica auf Anfrage gegenüber ntv.de mit.

PYUR Tarife
Neue Pyur Tarifeaktion ab 5 Euro -Bild: Telekom

Kabelkunden wandern weiter ab

Ein großes Problem bei Pyur alias Telecolumbus ist der sehr grosse Kundenschwund, welche in der Regel durch schlechte Netze und schlechtem Service laut den betroffenen Kundenmeldungen bei Facebook und Twitter begründet ist.

So hatte zuletzt das Online-Portal Golem.de am letzten September über massive Verbraucherbeschwerden bei Tele Columbus berichtet.

Im Gegenzug gab es nun im aktuellen Hotline-Test unter den Breitbandanbietern der Zeitschrift connect ein Lob. Hier erreichte Pÿur die Gesamtnote "sehr gut". Bei Wartezeit und Erreichbarkeit gab es positive Test.

Immerhin konnte man durch die Tochterfirma Pepcom, welche derzeit den Glasfaserausbau betreibt, neue Haushalte erschließen. Aber die neuen Verbraucher bleiben aufgrund der Aussagen der Altkunden skeptisch und zögern daher ihren Glasfaseranschluss hinaus. Hier hat man einfach Vertrauen verspielt. Zumal nun auch die Verbraucherschützer gegen die letzte Tariferhöhung von Telecolumbus/Pyur vorgehen. Zuletzt hatten die Verbraucherschützer in einem ähnlich gelagerten Fall vor Gericht gewonnen

Zuletzt hatte die Aktie durch den Rocket Internet Kauf die 2 Euro und 3 Euro Widerstandslinie genommen. Der Ausgabekurs lag bei 10 Euro je Aktie. Auch fiel das Unternehmen schon zuletzt aus dem SDAX heraus. Immerhin hatte die Aktie dann eine Kursralley von 1,26 Euro auf 3,64 Euro am 16.12.2019 hingelegt. Damit gab es glatt eine Verdoppelung im letzten Jahr ausgehend vom Tiefstkurs. Aktuell liegt die Aktie nun bei 2,58 Euro.(Stand 22.9.2020 9 Uhr).

Im Jahr 2018 ist dann auch durch die vielen Verbraucherbeschwerden der Aktienkurs von Tele Columbus auf über 75 Prozent eingebrochen. An der Börse wurden damals Migrationsprobleme von den aufgekauften Firmen Pepcom und Primacom angeführt.

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