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EU-Parlament stoppt in letzter Minute Upload-Filter für Internet-Zensur bei Text und Bilder

• 05.07.18 Mittlerweile hat sich ein breites Bündnis gegen die geplanten Upload-Filter ausgesprochen. Die geplanten Upload-Filter im Internet werden als Zensur betrachtet. Das Europäische Parlament hatte heute in Straßburg über den Fortgang der Verhandlungen zur EU-Urheberrechtsrichtlinie entschieden. Ein Mandat zur Verhandlung im Trilog mit Kommission und Ministerrat wurde dabei nicht erteilt. Damit sind die Upload-Filter in letzter Minute gekippt worden, obwohl das EU-Parlament schon eine Zustimmung zeigte.

Dr.Sim
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EU-Parlament stoppt in letzter Minute Upload-Filter

Dabei hat das EU-Parlament Axel Voss (CDU) und seinem Entwurf für ein neues Urheberecht eine kräftige Abfuhr erteilt. Dadurch sind nun Änderungsanträge möglich, mit denen Uploadfilter und Leistungsschutzrecht gekippt werden können.

Dabei hatte auch digitalcourage.de Druck gemacht. Dabei haben diese eine entsprechende Petition zur Stelle gebracht. Mitarbeiter im EU-Parlament haben den Aktivisten erzählt, dass EU-Abgeordnete beeindruckt waren, wie viele Menschen wegen Uploadfiltern & Leistungsschutzrecht angerufen und geschrieben haben.

Upload Filter sollen Informationen filtern
-Bild: pixabay

Heute schrieb Tiemo Wölken, EU-Abgeordneter der SPD, auf Twitter: "Danke an alle, die die Petitionen unterschrieben, Mails geschickt, Briefe geschrieben und Abgeordnete angerufen haben." Nun steht der Weg offen, um über das Mandat weiter zu verhandeln, wie es zuletzt der Rechtsausschuss am 20. Juni 2018 verabschiedet hatte.

Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: "Das Europäische Parlament hat erkannt, dass der Richtlinienentwurf den gut gemeinten Schutz der Urheber mit einer Grundsatzentscheidung über das Internet verwechselt. Zwar mag man sich in den Verhandlungen rund um Uploadfilter sehr darum bemüht haben, den Anwendungsbereich eng zu fassen. Faktisch aber enthält der Entwurf eine ganze Reihe an Bedingungen und Ausnahmen, die in der Praxis zu einer breiten Uploadfilter-Pflicht führen würden.". Das Parlament habe nun die Möglichkeit, die Debatte neu zu justieren und die Urheberrechtsreform auf ihre eigentlichen Ziele auszurichten. Mit Instrumenten wie Uploadfiltern und einem Leistungsschutzrecht für Presseverleger würden Grundprinzipien des Internets geopfert, so der Branchenverband weiter.

Am 20. Juni 2018 hatte der Rechtsausschuss im Europäischen Parlament über den Richtlinienentwurf abgestimmt und stellte damit die Weichen für die finalen Verhandlungen im Ministerrat.

Laut EU-Vorschlag sollen Internetplattformen sämtliche Inhalte einzelner Internetnutzender bereits vor dem Hochladen auf vermeintliche Urheberrechtsverletzungen hin prüfen und bei potenziellen Rechtsverletzungen maschinell blockieren. Dieses betrifft Text, Bild, Musik oder Video. Von der Maßnahme betroffen wären unzählige Plattformen, die Inhalte Dritter speichern. Der Geltungsbereich beginnt bei Foren, wo sich z.B. Patienten über bestimmte Krankheitsbilder oder Hobbybastler über die neuesten Tricks und Kniffe austauschen und reicht bis zu den großen sozialen Netzwerken wie Facebook und YouTube.

Dieses mal geht es um die Bekämpfung von schwerster Kriminalität oder Terrorismus, diesmal geht es um das Urheberrecht. Zensur ist die stärkste Keule des Gesetzgebers. Die sollte er in diesem Fall im Schrank lassen und sich auf andere Maßnahmen konzentrieren, so der Branchenverband in seiner Krik weiter.

Darüber hinaus plant die EU, ein EU-weites Leistungsschutzrecht für Presseverleger einzuführen, wie es in Deutschland im Grundsatz bereits gilt. Danach müssen beispielsweise Betreiber von Suchmaschinen für die Anzeige kurzer Textausschnitte in ihren Suchergebnissen die Verlage vergüten.

Bedrohen Upload-Filter Meinungsfreiheit und Vielfalt?

Das breite Bündnis besteht auf dem Digitalverband Bitkom, Verbraucherzentrale Bundesverband, Wikimedia Deutschland, der Bundesverband Deutsche Startups, der Bundesverband Digitale Wirtschaft, der Bundesverband IT-Mittelstand, Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschland, der Chaos Computer Club, D64 - Zentrum für digitalen Fortschritt, der Arbeitskreis gegen Internetsperren und Zensur, der Deutsche Gründerverband, die Digitale Gesellschaft, eco - Verband der Internetwirtschaft, Jugendpresse Deutschland und Open Knowledge Foundation. Viele Vertreter in Deutschland sehen in der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Regelung eine akute Bedrohung der Vielfalt und Freiheit des Internets.

Upload-Filter bedroht Meinungsfreiheit und Vielfalt

Aus Sicht der Unterzeichner ist die Folge ein erhöhtes Risiko fälschlicher Upload-Verbote, die langfristig eine unverhältnismäßige Einschränkung von Verbraucherrechten und eine Bedrohung der Vielfalt und Innovation im Internet darstellen. So erinnert der Offene Brief sowohl an das Bekenntnis der EU-Kommission zur Startup-Förderung wie auch an die dementsprechenden Verlautbarungen der Bundesregierung.

"Netzweite automatisierte Vorfilterung von Uploads würde nicht nur die Entstehung und Verbreitung Freien Wissens massiv behindern, sondern könnte gerade für kleinere Projekte auch finanziell existenzgefährdend werden und würde allgemein die Meinungsfreiheit im Netz gefährden", führt Abraham Taherivand, Geschäftsführender Vorstand von Wikimedia Deutschland aus.

"Bei einer Einführung von Mechanismen wie Upload-Filtern wäre die Vielfalt von Plattformen und Inhalten im Internet bedroht. Damit sinkt die Wahlfreiheit für Verbraucher. Das darf nicht passieren", ergänzt Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands.

"Was so harmlos als Upload-Filter daherkommt, ist faktisch eine maschinelle Zensur im Internet. Die Kommission hat bei ihrem Vorschlag jegliches Augenmaß verloren und versagt bei dem Versuch, das Recht auf freie Meinungsäußerung einerseits und das Recht der Urheber andererseits gegeneinander abzuwägen", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Diese Bedenken teilen nicht allein die Unterzeichnenden des Offenen Briefes. Auch die Spitzen von CDU, CSU und SPD haben sich im Entwurf zum Koalitionsvertrag klar gegen Upload-Filter ausgesprochen.

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